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Wer wird überleben?

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Nach dem Rundfunkgesetz ist, wenn keine Zweidrittelmehrheit erreicht wird, für drei Monate mit einfacher Mehrheit ein provisorischer Generalintendant zu bestellen; gleichzeitig muß der Posten wieder öffenthch ausgeschrieben werden. Danach kann der Posten mit einfacher Mehrheit für deft Rest der vierjährigen Funktionsperiode vergeben werden.

Einfache Mehrheit bedeutet übrigens nicht, daß ein Bewerber unbedingt 50,1 Prozent der Stimmen, also mehr als 15 der 30 Kuratoren hinter sich haben muß. Theoretisch kann ein Kandidat mit einer einzigen Ja-Stimme gewählt werden, wenn sich die anderen Wähler der Stimme enthalten und bei den anderen Kandidaten nur Stimmenthaltungen oder mehr Nein- als Ja-Stimmen gezählt werden.

Zumindest für die nächsten drei Monate kann nur einer der 15 offiziellen Bewerber Generalintendant werden. Desgleichen sind auch die nun vorhegenden Bewerbungen für die nun ebenfalls zur Vergebung gelangenden Intendanten- und Direktorenposten als bindend und endgültig anzusehen. Da sich die bisherige Mannschaft - FS-l-Intendant Gerhard Weis, FS-2-Intendant Franz Kreuzer, Hörfunk-Intendant Wolf In der Maur, Kaufmännischer Direktor Walter Skala, Technischer Direktor Norbert Was-siczek - nur um ihre jeweiligen Posten beworben hat, ist auch beispielsweise ein Tausch der Kanäle zwischen den

beiden TV-Intendanten rechthch unmöglich.

Zu den „Intendantabili“ zählt man ferner vor allem den niederösterreichi-schen Landesintendanten Ernst Wolfram Marboe, den Deutschland-Korrespondenten Klaus Emmerich, den steirischen Intendanten Emil Breisach, „Wir“-Chef Othmar Urban, „ZiB 2“-Boß Kuno Knöbl, den Leiter des Familienfunks Herbert Hauk und die Hauptabteilungsleiter „Teddy“ Podgorski (Fernsehen) und Roman Rocek (Hörfunk).

Außer in Niederösterreich und Salzburg werden auch die Landesintendanten neu besteht. Als der wackeligste Sessel gilt der des Wiener Intendanten Gundomar Eibegger, auf den vor allem „ZiB-1 “-Redakteur Ulrich Brunner, Hörfunk-Journalist Max Eissler und Kuno Knöbl reflektieren, während dem Gratz-Pressesprecher Hans Mahr zu Unrecht Ambitionen auf diesen Posten nachgesagt wurden: Er hat sich nicht beworben.

Wer auch immer der neue Generalintendant sein wird, er wird sich seine Intendanten nicht allein aussuchen können. Das Kuratorium muß seinen Vorschlägen zustimmen. Dann allerdings sind die Intendanten und Direktoren für vier Jahre definitiv bestellt. Sie „überleben“ damit unter Umständen den Generalintendanten beträchtlich. Denn der muß vielleicht schon in drei Monaten wieder seinen Platz räumen.

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