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Erfolgreiches Forum im Grenzland

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Anfangs Juni veranstaltete die Universität Regensburg erstmals ein „Donausymposion“, bei dem sich Wissenschaftler und Studenten aller Donauländer für vier Tage zusammenfanden. Ein Staatsempfang der bayrischen Regierung zeigte, daß man diese Brückenfunktion der Wissenschaftler zu würdigen wüßte. Etwa gleichzeitig schlossen sich junge ostbayrische Politiker aller Richtungen zu einem „Grenzland-Forum“ zusammen. Ein von ihnen inspiziertes Journalistengespräch in Prag bildete eine erste politische Plattform, bei dem unter anderem recht ausführlich die juristischen Konsequenzen einer eventuelle Annullierung des Münchner Abkommens sowie die Stellung der Sudetendeutschen — 125.000 leben noch immer in der CSSR — besprochen wurden. Im Oktober soll das Gespräch auf deutschem Boden weitergeführt werden. So und ähnlich sind in Bayern viele Kreise bemüht, die drei bestehenden Grenzübergänge zur Tschechoslowakei im Sinn einer regen

Zweiweg-Kommunikation auszubauen. Die Junge Union der Münchner CSU lud kürzlich Vertreter der Tschechoslowakischen Volkspartei zu einer Podiumsdiskussion ein. Der Vorsitzende des CSSR-Schrifitsteller- verbandes, Prof. Goldstücker, kam zu einer ähnlichen Veranstaltung der Hanns-Seidel-Stiftung. Münchner Studenten der Zeitungswissenschaft verschafften einer größeren Gruppe von Prager Kollegen einen einwöchigen Studienbesuch und erfüllten ihnen dabei auch den Wunsch, mit Vertretern des SDS sprechen zu können.

All diese Begegnungen sollen helfen, aus Nachbarn Freunde zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte man weniger über das sprechen, „was früher war“, sondern über das, was heute und morgen ist — meinte ein Prager in München. Die Vertreter der Sudetendeutschen lehnen solche Forderungen ab. Für sie gilt eisern die Maxime: „Der Weg der CSSR vom deutschen Nachbar zum deutschen Freund geht über uns.“

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