Blair nützt den Sieg und baut Kabinett um

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Der britische Premierminister Tony Blair hat nach seinem hohen Wahlsieg sein Kabinett umgebildet und dabei überraschend den eurofreundlichen Außenminister Robin Cook entlassen. Neuer Außenminister wird der als eher euroskeptisch geltende bisherige Innenminister Jack Straw. Damit hat sich Blair binnen eines halben Jahres von den beiden wichtigsten Fürsprechern für einen Eurobeitritt Großbritanniens getrennt: Im Jänner zwang er nach Korruptionsvorwürfen Nordirland-Minister Peter Mandelson zum Rücktritt, nun nutzte er eine Kabinettsumbildung nach der Unterhauswahl, um Cook auf den vergleichsweise unwichtigen Posten des Fraktionsvorsitzenden im Unterhaus abzuschieben.

Labour erreichte bei der Unterhauswahl 413 der 659 Sitze und damit sechs Mandate weniger als vor vier Jahren. Wegen des Mehrheitswahlrechts erreichte Labour dennoch mit 44 Prozent der Stimmen das beste Ergebnis ihrer Geschichte. Die konservative Partei kommt auf 166, die Liberaldemokraten erlangen 52 Sitze.

Bei den Konservativen begann unterdessen die Suche nach einem Nachfolger für den zurückgetretenen Parteichef William Hague. Als aussichtsreichster Kandidat gilt der finanzpolitische Sprecher und ehemalige Verteidigungsminister Michael Portillo, der dem linken Parteiflügel zugeordnet wird. Der konservative Daily Telegraph sagt den Konservativen "den größten Kampf über die künftige Richtung seit der Übernahme des Parteivorsitzes durch Margaret Thatcher vor 25 Jahren" voraus.

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