Erinnerung um der Zukunft willen

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Zwischen 1938 und 1945 wurden 800 Jüdinnen und Juden aus der Herminengasse in Wien-Leopoldstadt in die KZs und Vernichtungslager deportiert. Seit Kurzem ist beim Ausgang Herminengasse der U2-Station das Kunstprojekt "Lebenslinien" von Michaela Melián ,das an diese Deportationen erinnert, zu sehen (Bild). Melián zeichnet die 800 Einzelschicksale nach, indem sie jede Person mit einer Linie versieht, die von Wohnhäusern der Herminengasse zu den Konzentrationslagern bzw. Gettos führt. Bei der Bedenkwoche "Mechaye Hametim - Der die Toten auferweckt", die verschiedene christliche Organisationen und auch die FURCHE veranstalten, wird die Historikerin Tina Walzer über das Forschungsprojekt zu den Deportationen aus der Herminengasse und zum Kunstprojekt sprechen (Mi 8.11., 18.30 Uhr, Christl-.jüd. Informationszentrum, 1020 Wien, Tandelmarktgasse 5).

Die Bedenkwoche "Mechaye Hametim" versteht sich als christliches Gedenken an die Ereignisse der Novemberpogrome 1938. Eine weitere Veranstaltung ist die Buchpräsentation "Die Arche Noah ist auf dem Kanal vorbeigefahren" über die Rettung von 3000 Verfolgten durch die Schwedische Israelmission (Di 7.11., 19 Uhr, Evangelische Messiaskapelle, 1090 Wien, Seegasse 16).

Vorträge, Film, Gottesdienst

Im Rahmen der Theologischen Kurse setzt sich der Theologe und Vorsitzende des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Verständigung, Martin Jäggle, im Vortrag "Christen und Juden: zwei unverwechselbare Berufungen" mit einer jüdisch-orthodoxen Antwort auf die Judenerklärung des II. Vatikanum auseinander (Mi 8.11., 18.30 Uhr, 1010 Wien, Stephansplatz 3).

Im Rahmen des Filmmontags beim Katholischen Akademikerverband Wien zeigen FURCHE-Religions-und Film-Ressortleiter Otto Friedrich und der ORF-Religionsjournalist und -Dokumentarfilmer Christian Rathner den Film "Die Blumen von gestern". Der Film aus 2017 von Chris Kraus thematisiert in einer Tragikomödie Fragen des Umgangs mit der Schoa heute (Mo 13.11., 19 Uhr, Otto-Mauer-Zentrum, 1090 Wien, Währinger Straße 2-4).

Höhepunkt der Bedenkwoche ist der Ökumenische Gottesdienst am Jahrestag der Novemberpogrome 1938, "Mechaye Hametim - Der die Toten auferweckt"(9.11., 19 Uhr), in der Ruprechtskirche in Wien, die auf halben Weg zwischen dem Wiener Stadttempel (der einzigen Synagoge, die an diesem Tag in Wien nicht zerstört wurde) und dem ehemaligen Gestapo-Hauptquartier am Franz-Josephs-Kai liegt. Bei diesem Gottesdienst wird der Wiener Fundamentaltheologe Wolfgang Treitler Worte des Gedenkens sprechen. Im Anschluss an den Ökumenischen Gottesdienst findet ein Schweigegang zum Mahnmal für die Opfer der Schoa am Wiener Judenplatz statt.

MECHAYE HAMETIM - Der die Toten auferweckt Bedenkwoche zum Gedenken an die Novemberpogrome 1938 bis 13.11. Gesamtes Programm: www.ruprechtskirche.at

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