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Polen & Radiostreit

Seit Wochen warten viele polnische Katholiken in Polen auf eine Antwort des Redemptoristenordens zu den Antisemitismus-Vorwürfen gegen Pater Tadeusz Rydzyk, den Direktor des rechtskatholischen Rundfunksenders Radio Maryja. Doch die Stellungnahme des Warschauer Provinzoberen Zdzislaw Klafka, die am Montag bezeichnenderweise in der ebenfalls zu Rydzyks Medienimperium gehörenden Zeitung Nasz Dziennik veröffentlicht wurde, dürfte viele liberale Katholiken bestürzen. Statt der erwarteten klaren Abgrenzung stellt sich der Orden hinter den Geistlichen, der seit Jahren für Kontroversen und Skandale sorgt Provokation und Medienmanipulation vermutet Klafka. Nicht gegen Rydzyk, sondern das Magazin Wprost und die Medien im allgemeinen richten sich die Vorwürfe des Ordensoberen. Vor kurzem hatte Wprost Abschriften einer Tonbandaufnahme veröffentlicht, aufgenommen während eines Vortrags, den Rydzyk im April vor Studenten gehalten haben soll. Darin habe Rydzyk antisemitische Äußerungen gemacht und die Frau von Staatspräsident Lech Kaczynski eine "Hexe" genannt, weil sie eine Petition von Gegnern des Abtreibungsverbotes entgegengenommen hatte. Rydzyk bestreitet die Echtheit der Aufnahme, etliche Kirchenvertreter halten sie dagegen für authentisch. APA

Peking & Rom

Die Wahl des neuen "patriotischen" Bischofs von Peking, Joseph Li Shan, wurde von Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone überraschend positiv kommentiert: "Der neue Bischof von Peking ist eine gute Wahl und das ganze ist ein positives Zeichen". Die Bischofswahl sei nach der "derzeit in China üblichen Praxis" verlaufen, man erwarte nun, dass Peking mit dem Heilige Stuhl in Kontakt trete und die Zustimmung einhole. In der Volksrepublik China gibt es in der katholischen Kirche zwei Strömungen: die "patriotische" und die romtreue. Ein zentraler Streitpunkt sind die Bischofsernennungen: Die "Patriotische Vereinigung chinesischer Katholiken" wählt in Abstimmung mit den staatlichen Behörden die Bischöfe in eigener Regie. Nach katholischem Kirchenrecht sind die Weihen illegal, aber gültig. Jedoch sind die meisten dieser Bischöfe in den letzten Jahren vom Heiligen Stuhl anerkannt worden. Der Heilige Stuhl wartet laut Bertone auch noch auf eine offizielle Reaktion Pekings zum jüngsten Brief Papst Benedikts XVI. an die chinesischen Katholiken. APA/KAP

Perugia & Terroristen

Spezialeinheiten der Polizei haben in einer Moschee der mittelitalienischen Stadt Perugia eine "Schule des Terrorismus" ausgehoben. In einer der größten Anti-Terror-Operationen seit Jahren stellten die Fahnder nach eigenen Angaben Bild- und Filmmaterial mit Anleitungen zu Bombenanschlägen sicher. Zudem hätten die Fahnder bei der Aktion am Samstag Chemikalien zur Herstellung von Sprengstoff entdeckt. Der aus Marokko stammende Imam der Moschee sowie zwei marokkanische Mitarbeiter wurden den Angaben zufolge festgenommen. APA

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