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* Missbrauch – nicht nur in Irland

Die Erzdiözese Dublin in Irland soll einem neuen Bericht zufolge jahrzehntelang Kindesmissbrauchsvorwürfe gegen Priester vertuscht haben. Laut Bericht schützten vier frühere Erzbischöfe von Dublin routinemäßig Geistliche, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht hatten. Die irische Regierung entschuldigte sich bei den Opfern. Der Erzdiözese sei es beim Umgang mit den Fällen um Geheimhaltung gegangen und darum, einen Skandal zu verhindern und den Ruf der Kirche zu schützen. „Alle anderen Erwägungen, darunter das Wohl von Kindern und Gerechtigkeit für Opfer, wurden diesen Prioritäten untergeordnet.“ Der heutige Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, entschuldigte sich bei den Opfern. Mittlerweile hat die irische Ordensgemeinschaft der „Christian Brothers“ 161 Millionen Euro an Entschädigungszahlungen für sexuellen Missbrauch angeboten. – Auch die weltweite Bewegung der „Legionäre Christi“, deren Gründer Marcial Maciel Degollado († 2008) homosexuelle Beziehungen mit jungen Seminaristen, aber auch mit Frauen unterhalten und dabei mehrere Kinder gezeugt haben soll, entschuldigte sich bei den Opfern. (APA)

* Seltsame Dissertation in Polen

Der Direktor des umstrittenen polnischen Radiosenders Radio Maryja, Tadeusz Rydzyk, beschert der Katholischen Hochschule in Warschau Ärger: Eine staatliche Kommission prüft, ob es zulässig ist, dass der Redemptoristen-Pater über seinen eigenen Sender schrieb. „Das ist eine Verhöhnung der akademischen Landschaft“, so der Krakauer Philosophie-Professor Jan Hartman. Wissenschaftlich zweifelhaft ist schon der Titel der Dissertation: „Die apostolische Dimension von Radio Maryja im Licht ideeller und programmatischer Grundsätze. Eine Studie über die apostolische Theologie“, weil es eine „apostolische Theologie“ nicht gebe. Darüberhinaus lobe Rydzyk in der Arbeit im Wesentlichen sein eigenes Lebenswerk . (APA)

* Neuwahl in Serbien

Ein neues Oberhaupt der serbisch-orthodoxen Kirche soll nach dem Tod von Patriarch Pavle bei der Kirchenversammlung am 22. Jänner gewählt werden. Der neue Patriarch soll nach der „apostolischen Art der Wahl“ durch das Los unter drei Kandidaten bestimmt werden, die sich zuvor bei der Kirchenversammlung die Stimmenmehrheit gesichert haben. (APA)

* Zölibatsdiskussion in der Schweiz

Der künftige Vorsitzende der Schweizer Bischofskonferenz will Verheiratete zu Priestern weihen. Norbert Brunner, Bischof von Sitten, äußerte dies in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung am Sonntag. Er habe solches bereits öfter in Rom eingebracht, sehe aber keine Anzeichen, dass sich der Vatikan da „im Moment“ bewegen könnte. „Es sollte die Möglichkeit geben, verheiratete Männer zu Priestern zu weihen“, so Brunner. Die Ehelosigkeit für Priester solle für freiwillig erklärt werden, weil „es keine Wesensverbindung zwischen Zölibat und Priestertum gibt“. Gleichzeitig solle die zölibatäre Lebensform weiterhin „als ein besonders starkes Zeichen der Nachfolge Christi“ beibehalten werden. (APA)

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