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Die Zukunft planen

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Der Forschungsförderungsfonds für die Gewerbliche Wirtschaft (FFF) konnte 1995 sein Förderniveau halten. Mit Förderungsmittel von 1,4 Milliarden Schilling blieb das Budget des Fonds', trotz drastischer Kürzungen der Bundeszuwendungen um mehr als 16 Prozent auf 570 Millionen Schilling, gegenüber 1994 stabil, teilte FFF-Präsident Werner Frantsits anläßlich der Präsentation der Bilanz 1995 mit. Doch, so der Appell Frantsits: „Eine Lösung der Probleme steht dringend an, soll die Zukunft nicht verspielt und verkauft werden."

Vielfältige Probleme, etwa die Budgetkürzungen, der Wechsel des FFF in die Zuständigkeit des Wirtschaftsministeriums, wo man nicht wußte, wie Forschungsförderung durchzuführen sei sowie die Einbindung von Österreichs Wirtschaft in die EU-Forschung, prägten 1995 die Arbeit des FFF. Zwar haben Österreichs Politiker erkannt, daß es um den Industrie- und Wirtschaftsstandort unseres Landes geht, so Frantsits weiter, doch ob dies nicht nur Lippenbekenntnisse seien, müsse sich erst zeigen. Die Forschungsförderung sei jedenfalls von 1993 bis 1995 rückläufig. Das führe mit zwei bis drei Jahren Verzögerung zum Verlust von Arbeitsplätzen, da Forschungsprojekte aufgeschoben oder gar nicht durchgeführt würden.

Um dieses Manko auszugleichen, seien neue Impulse in der Forschung dringend notwendig. Voraussetzung dafür sei eine Stärkung der nationalen Förderung, fordert der FFF.

Österreichs Forschungsquote beträgt derzeit 1,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Wenn diese bis zum Jahr 2005 nur die durchschnittliche Forschungsquote der EU von 2,1 Prozent des BIP erreichen soll, müssen die Bundeszuwendungen an den Fonds -bei einer durchschnittlichen Steigerung des BIP um real 1,5 Prozent jährlich -1996 rund 830 Millionen Schilling betragen und bis zum Jahr 2005 auf 1,9 Milliarden Schilling ansteigen.

Zugleich plant der FFF, die Forschungsdynamik in den einzelnen Unternehmen zu honorieren: Wer mehr forscht, soll bessere Förderungschancen haben. Klein- und Mittelbetriebe sollen bevorzugt betreut und Kooperationsprojekte zwischen Wirtschaft und Wissenschaft verstärkt gefördert werden.

1995 hat der FFF 691 Projekte unterstützt, 1994 waren es 647. Die Zahl der eingereichten Forschungsprojekte stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund zehn Prozent auf 964.

Forschungsvorhaben der Informationstechnologie lagen mit 121 Projekten sowohl hinsichtlich der Zahl wie auch der Fördermittel an der Spitze. Dahinter rangiert die Elektronik. Den dritten Platz bei den vergebenen Mitteln belegte, wie schon im Jahr davor, der Maschinenbau.

Projekte aus dem Bereich der Pharmazie hingegen gingen um fast ein Viertel zurück.

Führend bei den Sonderprojekten ist mit 168 Forschungsprojekten der Bereich Umweltschutz inklusive Becycling und Energieforschung, die 22,6 Prozent der Fördermittel erhielten.

Für 1996 erwartet der FFF eine Förderkapazität von 1,8 Milliarden Schilling, wobei 830 Millionen Schilling aus dem Budget kommen sollen.

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