Aufgabe verantwortungsbewußter Politik ist es, die Sorgen und Probleme ernst zu nehmen, aber nicht Ängste und Emotionen zu schüren, sondern positive Orientierung zu geben und sich mit realistischem Optimismus den Fragen der Zeit zu stellen.
Die starke historisch gewachsene föderalistische Position der Steiermark wird gerade im Jahr 1992 besonders bewußt, in dem wir eines Ereignisses vor genau 800 Jahren gedenken, das für die steirische und auch österreichische Geschichte von großer, ja viele Historiker sagen, von entscheidender Bedeutung ist: Das Jahr 1192 brachte nämlich den Zusammenschluß der beiden Herzogtümer Steiermark und Österreich. Diese beiden Länder waren der Kristallisationskern, um den sich die Entwicklung des heutigen Staates Österreich im Verlauf des Spätmittelalters vollziehen konnte. 1192 ist damit
Wenn uns auch die tiefgreifenden Veränderungen bei unseren Nachbarn, seien sie nun in Laibach und Agram oder in Prag und Preßburg am meisten berühren und fordern, eines ist selbstverständlich: Die Menschenrechte sind universell und unteilbar, dies gilt für das Baltikum genauso wie für Kuweit, für die Kurden und Albaner.Da kann es keine doppelte Moral und Buchhaltung geben, es muß universell, verantwortungsbewußtgehandelt werden.Global gilt auch: Rückschläge sind kein Anlaß zu Resignation und Fatalismus, sondern fordern unsere Verantwortung. Marion Gräfin Dönhoff schreibt: „Der
Als vor mehr als zehn Jahren im . November 1978 in Venedig die AUGE Alpen-Adria gegründet wurde (siehe S. 16), gab es mancherlei Skepsis: Ist das nicht außenpolitische Anmaßung einiger Regionen oder gar „Konferenz-Tourismus“?Die Gründung der ARGE Alpen- Adria war im Gegenteil Ausdruck verstärkten föderalistischen Bewußtseins, welches im letzten Jahrzehnt auch mit einem deutlichen internationalen Trend zur Dezentralisierung sogar in bisher zentra-listisch organisierten Staaten, wie beispielsweise Spanien und Frankreich, bestätigt wurde.Es war aber sicher auch das Bewußtsein der
Vor 800 Jahren, am 17. August 1186, wurde ein für die Steiermark und Österreich wichtiges Dokument unterfertigt: Die „Ge-orgenberger Handfeste“. Sie ist die Magna Charta der Steiermark, die bis 1848 Verfassungsrang hatte. Sie stellt einerseits die Grundlage der steirischen Eigenständigkeit dar, andererseits beurkundet sie, daß im Fall des kinderlosen Todes des unheilbar kranken steirischen Landesfürsten aus dem Hause der Traun-gauer alle Herrschaftsrechte seinem Verwandten und Nachbarn Leopold von Österreich übergeben werden sollten. Nur sechs Jahre später, 1192, starb der
„Die Steiermark — Brücke und Bollwerk”: Dies wird das programmatische Motto der Landesausstellung 1986 auf Schloß Herberstein sein, die damit den historisch erwachsenen auch internationalen Auftrag unserer Heimat als jahrhundertelanges Grenzland am Schnittpunkt der drei großen europäischen Kulturkreise — des deutschen, des romanischen und des slawischen — und als ehemalige Residenz der Erzherzöge Innerösterreichs mit Strahlkraft Südosten umschreibt.Es macht dies aber auch zwei Hauptdimerrslonen unseres politischen Handelns deutlich:Die Notwendigkeit eines wohldefinierten
Unsere Steiermark ist von den krisenhaften Entwicklungen der österreichischen Wirtschaft leider in ganz besonderem Maße betroffen. Wir geben daher in unserer Landespolitik der Arbeitsplatzsicherung absoluten Vorrang und konnten durch besondere Sparsamkeit in der Verwaltung im Landesbudget 1983 zusätzliche Mittel zur Investitionsförderung freimachen.Ein von mir initiiertes steirisches Ärbeitsplatz-Sonderpro- gramm mit sieben Teilprogrammen, durch das 16.000 Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden, gibt besonders der schwer getroffenen Bauwirtschaft Impulse und setzt auch markante
Das steirische Katholikenfest unter dem verpflichtenden Motto „Brüderlichkeit“ und die in erfreulicher zeitlicher Koinzidenz abgehaltenen Feiern der Evangelischen Kirche unseres Landes zum „Toleranzjahr“ geben dem Landeshauptmann Gelegenheit, mit Dankbarkeit und Respekt das Wirken der Christen unserer Heimat herauszustreichen. Sie haben das geistige und kulturelle Antlitz unseres Landes seit Jahrhunderten in entscheidender Weise mitgeprägt. Die Religiosität der Menschen unseres Landes, denen wir so un-gemein viel Gutes verdanken, hat unser Lebfen erhöht und mit Sinn erfüllt.Der
Die Funktionstüchtigkeit eines demokratischen Systems freiheitlicher Prägung beruht auf dem Ausgleich der Interessen. Im Vordergrund stehen wirtschaftliche Forderungen und soziale AnHegen. In dieser Zusammenschau bewährt eich ein Gemeinwesen. Es ist nicht schwierig, Kostenrechnungen aufzustellen und darnach zu handeln. Bei aller Anerkennung der Berechtigung des Rechenstiftes ist auf soziale Anliegen Bedacht zu nehmen.Die Strukturpolitik wurde zu einem Schlagwort. Jede Wirtschaft, auch die primitivste, ist ständig der Veränderung unterworfen. Das Tempo ist unterschiedlich. Bedeutsam werden
Die steirische Wirtschaft ist durch ihre Exportabhängigkeit mit der Weltwirtschaft verbunden. Die Situation auf den Weltmärkten wirkt sich daher im guten oder schlechten zwangsläufig auf den. Beschäftigtenstaaid und die Ertragslage unserer Betriebe aus. Der gegenwärtige strukturelle Wandlungsprozeß to der Weltwirtschaft hat auch unser Land erfaßt. Es besteht deswegen kein Grund, in eine Krisenstimmung zu verfallen. Was die Zeit von den Verantwortlichen in der Wirtschaft verlangt, ist, die Symptome und Ursachen richtig zu beurteilen und daraus die Konsequenzen zu ziehen. Eine nüchterne
Die Steiermark ist ein traditionsreiches Industrieland. Eisen, Stahl, Kohle, Holz und Magnesit sind tragende Pfeiler unserer Wirtschaft. Der strukturelle Wandlungsprozeß in der Weltwirtschaft wirkt sich im besonderen auf die herkömmlichen Produktionszweige auch in unserem Land aus. Die Eisen- und Stahlindustrie hat mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen; schwindende Gewinnmargen und Auftragsbestände sind das sichtbare Symptom. Die Probleme des Kohlenbergbaues wurden im Sommer dieses Jahres virulent. Die österreichischen Bergbaue verlangten beim Finanzministerium die Abgeltung der
15 Jahre sind vergangen, seit aus einem furchtbaren Zusammenbruch unser Vaterland wieder erstand. Aus dieser Erschütterung erwuchs die Verpflichtung für die Zukunft, den Menschen Raum für ein schöneres und besseres Leben zu geben. Auch die Steiermark wurde von der Kriegsfurie nicht verschont. Panzerverbände der Roten Armee drangen durch das Raabtal bis Feldbach vor. Am Semmering, der Lafnitz, zwischen Fürstenfeld, Feldbach und Radkersburg, dem oberen Feistritztal und dem Vorauer Becken tobten blutige Kämpfe. Bomberverbände flogen in den letzten Kriegsmonaten fast täglich die
Der moderne Sozialstaat gründet sich auf die allgemeine Anerkennung der Solidarität, der wechselseitigen Verantwortlichkeit aller für den einen und des einen für alle.Vom einzelnen aus gesehen, hat diese Solidarität zwei Erscheinungsformen: sie begründet seinen Anspruch der Gemeinschaft gegenüber auf Förderung und auch Hilfe mancher Art, aber gleichzeitig auch seine eigene Verpflichtung, als Glied der Gemeinschaft beizutragen zur Förderung und Hilfe für andere.Eine gewisse Diskrepanz zwischen Anspruch und Verpflichtung ergibt sich in einer materiell ausgerichteten Gesellschaft
In den Jahren, seit ich Landeshauptmann von Steiermark bin, haben so mancher Markt und so manche Stadt unserer steirischen Heimat, so Erohnleiten, Murau; Rottenmann, St. Gallen, Weißkirchen, der Silberort Oberzeiring und das ąlte Eisenzentrum Vordernberg das Jubiläum, sei es der ersten urkundlichen Nennung oder der Märkterhebung vor- fünf und mehr Jahrhunderten, festlich begehen können. Jeder dieser Orte hatte seine schwere Geschichte am Hofzaun des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation tapfer bestanden, unter Pest, Hunger und Krieg gelitten, und in Treue unverbrüchlich seinen