Bilder des Judentums: Wer in Kirchen danach sucht, wird viel entdecken. Manch Erstaunliches, manches zum Nachdenken. Und bisweilen überkommt einen das Grauen.
Vor 60 Jahren wurde in Österreich der Koordinierungsausschuss für
christlich-jüdische Zusammenarbeit gegründet. Damals nahmen sich
katholische und evangelische Kirchen vor, den christlichen
Antijudaismus zu bekämpfen. Heute ist hier aber weiterhin noch viel
zu tun.
Neben Juden und Roma brachte das NS-Regime Leid über viele andere. Gewalt gegen Christen damals wie heute darf dennoch nicht in den Kontext der Schoa gestellt werden.Kriegerdenkmäler lösen heute Unbehagen und Hilflosigkeit aus. So gelten die gefallenen Soldaten nicht mehr als Helden, sondern als Opfer eines unseligen Krieges. Die Monumente werden als Mahnmal für den Frieden umgedeutet, Gedenkstunden den Opfern aller Kriege gewidmet: getöteten Zivilisten, Frauen und Kindern in einem Atemzug mit Soldaten der k.u.k-Armee und der Deutschen Wehrmacht.Erinnerung an Familienangehörige ist ein
Die Theologin Barbara Rauchwarter bespricht in ihrem Buch die markantesten Stellen der Bibel über Geld, Zins und Eigentum. Ein Buch zur Krise in Ökonomie und Gesellschaft.Die evangelische Theologin Barbara Rauchwarter hat ihre Bibelarbeiten aus vielen Jahren und Jahrzehnten als Lehrerin und Erwachsenenbildnerin gesammelt als Buch herausgebracht. Nein, kein erbauliches Bildbändchen, sondern eine Auseinandersetzung mit jenen Themen, die uns aktuell in allen Schlagzeilen beschäftigen: Zinsen, Kapitalakkumulation, Gewalt, Migration, arbeiten rund um die Uhr, Steuern zahlen, Brot und Spiele.
Der Antisemitismus gehört in Ungarn zum Alltag. Die christlich-jüdische Zusammenarbeit ist zu schwach, um dem nachhaltig entgegenzutreten."Das Judentum machte sich überall breit, trat in führende Stellen, beherrschte das Schrifttum und die Kultur, eroberte die Presse, gab dort den Ton an.“ Das schrieb der katholische Bischof von Székesfehérvár, Ottokar Prohászka, 1929 über "Die Judenfrage in Ungarn“. Dasselbe kann man heute öffentlich von Lóránt Heged˝us hören, Pfarrer der reformierten Kirche und spiritueller Begleiter der rechtsextremen Jobbik-Partei. Nicht öffentlich ist
Beobachtungen und Themen des christlich-jüdischen Gesprächs. Reflexionen zum "christlichen“ Tag des Judentums am 17. Jänner.Vor einem Jahr besuchte Papst Benedikt XVI. zum "Tag des Judentums“ die Synagoge in Rom. Das war ein wichtiges symbolisches Zeichen. Doch der christlich-jüdische Dialog ist auf vielen Ebenen lebendig.Der Pontifex zitierte seinen Vorgänger, aber auch den Römerbrief: "Das jüdische Volk besitzt die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bundesordnungen, ihm ist das Gesetz gegeben, der Gottesdienst und die Verheißungen, sie haben die Väter, und dem Fleisch nach
„As der Rebbe lacht“ ist meine Lieblings-CD mit jiddischen Liedern, ein Konzertmitschnitt mit Oberrabbiner Chaim Eisenberg. Unübertroffen einfühlsam singt er Schalom aleichem. Ich habe es als Gute-Nacht-Lied für meine Töchter in meine katholische Familie inkulturiert.„As der Rebbe lacht“, lachen nicht nur die Chassidim. Eisenberg ist der sympathische Botschafter des Judentums in Österreich. Das geistliche Oberhaupt einer Religionsgemeinschaft, das predigt und auch als Sänger in der Öffentlichkeit steht, nicht nur mit religiösen Themen. Dass dies keine Anbiederung und
Der zum Christentum konvertierte Roy Schoeman will Juden - wieder - zu Jesus bekehren.Einen schwierigen Text hat Paulus im Römerbrief (Röm 11,25f) hinterlassen: Damit ihr euch nicht auf eigene Einsicht verlasst, Brüder, sollt ihr dieses Geheimnis wissen: Verstockung liegt auf einem Teil Israels, bis die Heiden in voller Zahl das Heil erlangt haben; dann wird ganz Israel gerettet werden.Brauchen die Juden Jesus?"In der exegetischen Diskussion gibt es seit langem dazu zwei einander kontrastierende Lektüreweisen des Textes", erläuterte der Linzer Neutestamentler Christoph Niemand bei einem
50 Jahre "Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit": Auch nach einem halben Jahrhundert sind die Kirchen von angemessenem Verhältnis zum Judentum immer noch "deutlich" entfernt.Kurt Schubert hätte eigentlich kein II. Vatikanum gebraucht. Denn was dort über das christlich-jüdische Verhältnis diskutiert wurde und letztlich im Dekret "Nostra Aetate" seinen Niederschlag fand, war für ihn auch schon vorher klar: Die bleibende Erwählung des Volkes Israel und dass es keine kollektive Schuld der Juden am Tod Jesu gibt.Etwas Anderes hat der umtriebige damals junge Judaist
Nur Gutes und Holdes verfolgen mich nun alle Tage meines Lebens, ich kehre zurück zu deinem Haus für die Länge der Tage." Dieser Psalmvers (23/6) in der Übersetzung Martin Bubers schmückt die Parte von Richard Ames, der am letztwöchigen Dienstag im 74. Lebensjahr verstorben ist. Kurz zuvor war er für eine vierte Amtsperiode als jüdischer Vizepräsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit bestätigt worden.Ames wurde am 20. August 1931 in Cleveland/Ohio, usa, geboren. Nach Musik- und Gesangsstudium an der New Yorker Juilliard School of Music, am
Zum - christlichen - Tag des Judentums am 17. Jänner: Auch Rom setzt sich für eine neue Sicht der Jüdischen Bibel, des Alten Testaments der Christen, ein. Dies zeigt ein bislang unbeachtetes vatikanisches Dokument.Die päpstliche Bibelkommission hat bereits im Mai 2001 das Dokument "Das jüdische Volk und seine Heilige Schrift in der christlichen Bibel" veröffentlicht. Hierzulande wurde diese interessante Studie bislang praktisch nicht wahrgenommen. Dabei kann diese Studie eine unschätzbare Hilfe sein, uns vor einem verengten Verständnis des Neuen Testaments zu bewahren, das "nur im
Die Verwurzelung des christlichen Glaubens im Judentum soll am "Tag
des Judentums" bewußt gefeiert werden: Kirchen machen sich auf den
Weg, den spirituellen Reichtum Israels als Fundament des eigenen
Bekenntnisses neu zu entdecken.
„Versöhnung": Mit Blick auf das besondere Verhältnis des Christentums zum Volk Israel und auf die Judenvernichtung wäre zu erwarten, daß dieser Bereich für Graz '97 ganz oben steht. Tatsächlich aber bedurfte es einiger Anstrengung, daß er überhaupt seinen eigenen Platz fand.