EINST DAS UM UND AUF, heute nur noch das Drum und Dran des Daseins — das ist das Kaffeehaus. Das Kaffeehaus, hier speziell das Wiener Kaffeehaus, war und ist auch heute noch eine Institution. Jedoch eine Institution, für die man „Zeit“ braucht, Zeit, um Bekannte zu treffen, Zeit zum Diskutieren. Zeit, um zu lesen. Nirgendwo bietet sich die Gelegenheit, für so wenig Geld inso vielen Zeitungen und Illustrierten zu schmökern.Hier kann man in Ruhe etwa bei einem kleinen Braunen in- und ausländische Zeitungen „studieren“, weiterreichen und Lesenachschub beim Ober bestellen. Einst
In den fünfziger Jahren beginnend und seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil offiziell bewilligt, werden durch Massenkommunikationsmittel, wie Photographie, Film und Fernsehen, „bildlich“ festgehaltene Tabus abgebaut. Unter dem Motto „Pluralismus in der Kirche“ ist es auch Reportern und Photographen erlaubt, den Alltag des kirchlichen Lebens so zu sehen, wie er wirklich ist. Nicht mehr statisch-schön, sondern menschlich-bewegt wird der Würdenträger und Seelsorger auf das Bild gebannt.Es können und dürfen wohl nicht alle Tabus abgebaut werden, es müssen einige ernstzunehmende
„Freut euch! Laßt alle Menschen eure Milde erfahren. Der Herr ist nahe“ (Phil 4,4—5).Werden diese Worte in unseren Adventtagen nicht zur Farce? Scheinen sie doch Ermahnungen zu sein für Leute, die Zeit haben. Und wer hat in diesen Wochen vor Weihnachten schon Zeit und Muße.Advent: Zeit der freudigen Erwartung, Zeit der stillen Besinnung, Zeit des Hoffens, des Hoffens auf das Licht.Und was wurde aus dieser Adventsehnsucht: Ein Zuviel an Lärm, ein Zuviel an Hektik, an Getriebenwerden und Selberhetzen.Nicht mehr das Kind in der Krippe, sondern der Christbaum ist das Ziel der
kennzeichnet das Stadtbild Wiens. Diese einstige Donaumetropole wird auf der einen Seite als traditionsbewußte, übernationale Stadt gepriesen, auf der anderen Seite aber als Vorstadt Europas abgetan. Wien war, ist und bleibt, teils aus Überzeugung, teils aus Bequemlichkeit, konservativ.Dieses Festhalten am Althergebrachten geht so weit, daß neben den oft ans Abscheuliche grenzenden Zins„kasernen“ auch die grobklotzigen Flaktürme konserviert werden. Daneben aber wurden und werden leider immer noch, aus einem völlig falsch verstandenen Gegenwartsdenken heraus, Kennzeichen des
CHRISTENTUM UND MENSCHENHIRN. Von Paul Chauchard. Titel des französischen Originals „Morale du Cerveau“. Librairle Ernest Flammarion, Paris. Obersetzt von Doktor Hubert Greifeneder. Verlag Herold, Wien-München. Gebunden, Oktav, 144 Seiten. S 98.—.Das Büchlein enthält eine Studie über Aufbau und Funktionen des menschlichen Gehirns. Die Struk-turierung bestimmter Rindenzentren zeigt deutlich, daß es anderes zu leisten vermag als das Tiergehim. Allein das Menschenhirn weist Strukturen auf, die zu höchsten geistigen Leistungen, wie urteilen, denken, entscheiden, frei handeln und Liebe
„SAISON IN DER TATRA“, „Zum Skilauf in die Slowakei“, „Beste Pöisten und Hotels zu mäßigen Preisen“... mit diesen und ähnlichen Slogans wirbt der „Fremdenver-kehrsausschuß des Slowakischen Nationäirates“ um westliche Winter-uiriiauber. Entsprechen jedoch diese östlichen Slkdzentran den Ansprüchen westlicher Pistenjäger?Vergleicht man westliche mit OSSR-Hotel- und Pensionspreisen, so bann die Slowakei den großen Pluspunkt für sich buchen, daß Erste-Klasse-Hotels zu Mittelpreisen geboten werden. Neuerdings locken Wochenarraogements um 800 bis1000 Schiilling. Wirken
Einer immer größer werdenden Beliebtheit erfreuen sich Kunstkalender. Eine Sammlung erlesener Ikonenmalerei, Meisterwerke aus dem Schaffen der Moskauer, Nowgoroder und Pskower Schule bietet der Kalender „Die schönsten Ikonen“ (13 Farbtafeln, Format 35 X 25 cm, Preis 7.50 DM). Eine hervorragende Auslese für Kenner und Liebhaber der Ikonenmalerei. Ein Postkartenkalender besonderer Güte bringt „Farbfenster großer Kathedralen“ (13 Farbtafeln, Format 24,5 X 17 cm. Preis 5.80 DM). Die Meisterwerke sakraler Kunst, Abbildungen berühmter Glasfenster aus den Kathedralen von Chartres, dem
Chinesisches Theater aus Berlin nach Wien brachten Studenten der Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin. „Fünfzehn Schnüre Geld“, eine aus dem 12. lahrhundert stammende Legende in der nachdichterischen ÜbersetzungGünther Weisenborns erlangt durch ihren sozialkritischen Stoff im Parabelgewand des alten China beklemmende Aktualitiät. Das Stück, das sich gegen eine selbstgefällige Damenhierarchie, gegen Arroganz und Vorurteil wendet, lehnt sich in seinem textlichen Konzept stark an Brecht und in seiner musikalischen Untermalung manchmal deutlich erkennbar an Weills Chansons
Während des ersten Aktes von Verdis „R f g o l e 11 o “ schien es, als hätte die in letzter Minute vorgenommene Dirigentenumbesetzung — Ernst Märzendorfer sprang für den erkrankten Georges Pretre ein — nicht nur beim Publikum, sondern auch bei den Darstellern Distanz und etwas Unsicherheit hervorgerufen; es fehlte zunächst trotz der straffen Führung an einer Verdi gerecht werdenden Intensität. Gespannt erwartete man Gildas Auftritt, deren Part ebenfalls wiederholt umbesetzt wurde, und den nun Anna M o f f o sang. Doch ihr klarer, heller Sopran, der sich über alles zu erheben
Die Geschichte von Ferien, die drei kleine Kinder mit ihren Eltern auf dem Land verbracht haben, verspricht gerade nach dem Ende der Ferienzeit eine vergnügliche Lektüre für die Sechs- bis Achtjährigen, zu werden, weil sie dabei ihren eigenen Ferienerlebnissen wiederbegegnen können: der fröhlichen Fahrt, dem Ferienquartier auf dem Bauernhof, den Wiesen und Wäldern, der vorerst noch unbekannt gewesenen Tierwelt. Daß dieses neue Kinderbuch des Wiener Herder-Verlages „Wir fahren in die Ferien“, (32 Seiten, Preis 45 S) die Welt der Kinder ihre ersten Naturerlebnisse, dem Leser ganz
GOLD VON GOTT. Die Rockefeller-Saga. Von John T. F1 y n n. Aus dem Englischen übersetzt von Viktor P o 1 z e r. Paul-Zsolnay-Verlag, Hamburg-Wien, 1961. 616 Seiten. Preis 130 S.Von den großen amerikanischen Vermögen der Rockefellers, Vanderbilts oder Fords ging seit eh und je eine Faszination aus, die nicht auf die Erfolgsbewunderung der Amerikaner beschränkt blieb, sondern bis Europa ausstrahlte, das in vielen Fällen die Urheimat der Erfolgreichsten war. Die^Jeugierde und Bewunderung gilt jenen Persönlichkeiten, die den Vereinigten Staaten der Gründerzeit ihren Stempel aufprägten, die