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Trotz Umbesetzung
Während des ersten Aktes von Verdis „R f g o l e 11 o “ schien es, als hätte die in letzter Minute vorgenommene Dirigentenumbesetzung — Ernst Märzendorfer sprang für den erkrankten Georges Pretre ein — nicht nur beim Publikum, sondern auch bei den Darstellern Distanz und etwas Unsicherheit hervorgerufen; es fehlte zunächst trotz der straffen Führung an einer Verdi gerecht werdenden Intensität. Gespannt erwartete man Gildas Auftritt, deren Part ebenfalls wiederholt umbesetzt wurde, und den nun Anna M o f f o sang. Doch ihr klarer, heller Sopran, der sich über alles zu erheben schien, löste die Verhaltenheit Giuseppe Taddeis und Gianni Raimondis. Anna Moffo, schlank, groß gewachsen, voll Anmut, spielte nicht, sondern sie erlebte das ihr zugedachte Schicksal. Dagegen fehlte es Gianni R a i m o n d i an schauspielerischem Können, man kann ihm kaum den Verführer glauben. Seine Stimme dagegen klang voll und kräftig, aber auch weich und verhalten: ein mitreißender Tenor. Giuseppe T a d d e i, dem die innere Einstellung zur Titelrolle zu fehlen scheint, ersetzte in seinen dramatischen Szenen durch Kraft, was durch stimmlichen Ausdruck hätte erzielt werden sollen; aber in den lyrischen Szenen jerfreute sein guter Bariton. Diesem Terzett folgte, mit stimmlichem Abstand, aber mit schauspielerischer Überzeugungsfähigkeit, Bi-serka C v e j i c und Nicola Zaccaria als ein seiner Aufgabe nicht gerecht werdender und auch stimmlich rauher Spara-fucile.
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