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Beginn mit Aida

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Den ersten Glanzpunkt der diesjährigen Saison der Wiener Staatsoper bildete eine Aufführung von Verdis „A i d a“, die nicht nur durch die persönliche Durchschlagskraft des Dirigenten Herbert von K a r a j a n, sondern auch durch hervorragende Solokräfte begeisterte. Der warme Sopran von Leontyne P r i c e, die als Titelgestalt den Mittelpunkt des Abends bildete, brachte durch die ergreifende Intensität ihrer Stimme das tragische Opernschicksal Aidas dem Besucher auch menschlich nah. Ihr zur Seite fast ebenbürtig Giulietta S i m i o n a t o mit ihrem leidenschaftlichen, hochdramatischen Alt: ein optisch und stimmlich wohlgewählter Gegensatz. Das Terzett ergänzte Dimiter U s u n o w als Radames, ein Heldentenor, dessen „Celeste Aida“ zu ersten Beifallsstürmen hinriß. Stimmlich ganz hervorragend auch Ettore B a s t i a n i n i als Amo-nasro, der aber als verschlagener Barbarenfürst nicht völlig überzeugte. Ludwig Welter als König, Gottlob F r i c k als Oberpriester und Gerda Scheyrer als Priesterin halfen mit, den festlichen Charakter dieser Aufführung zu festigen. Bewundernswert, daß Karäjan am Pult der Aufführung nicht nur eine durchschlagende Dramatik und Resonanz verlieh, sondern auch die Begeisterungsausbrüche des Publikums zu dirigieren schien und damit erst dieser Oper zu ihrer vollen Entfaltung verhalf. Der „dunkle Punkt“ der Aufführung: die erneuerungsbedürftige Ausstattung der Inszenierung. O.

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