Eine Ameise wacht im großen Schlafsaal des Ameisenhaufens auf, lange nach dem letzten Glockenton von "Guten Morgen, liebe Arbeit" - und ist allein. Zum ersten Mal im Leben hat sie verschlafen. Panisch springt sie aus dem Bett, rennt durch alle Räume, blindlings, raus, prallt geradewegs gegen einen Bären und fällt in Ohnmacht. "Ja, verflixt und ach, wie spät! Ach du Hasendreck! Das gibt's doch nicht! Ja, verflixter Brombeerbrummbär! Brauchst du vielleicht eine Brille??? He! Ameise!" Der Bär ärgert sich furchtbar über die Ameise. Was für eine Frechheit, rennt ihn fast um und
Als die zwölfjährige Ich-Erzählerin Su vom Tod ihrer besten Freundin Franny erfährt, hört sie auf zu sprechen. Zieht sich von allen und fast allem zurück. Und ist ganz allein mit ihren Erinnerungen, die mittels eingeschobener Rückblenden erzählt werden: Zu den vielen schönen Momenten einer gemeinsamen Kindheit kommen aber unversehens auch weniger schöne. Denn im Laufe der sechsten Klasse hatte sich etwas verändert zwischen den Mädchen. Franny hatte begonnen, sich für Jungs, Haare und Klamotten zu interessieren und die Freundschaft mit gleichgesinnten anderen Mädchen zu suchen.
Natur - was ist das? Und in welchem Verhältnis steht der Mensch zu ihr? Was macht sie mit ihm, was hat er von ihr, was macht er aus ihr? Es sind diese großen Fragen, die Antje Damms "Nachdenken über die Natur" die Richtung vorgeben.Wer sich ein klassisch angelegtes Sachbuch zum Thema Natur und Mensch erwartet, wie man das aus verdienten Reihen wie "Wieso? Weshalb? Warum?" oder "Was ist was?" kennt, liegt falsch. Antje Damm hat schon mit anderen Büchern -etwa "Ist 7 viel?" oder "Frag mich?" - gezeigt, wie sie an fundamentale Zusammenhänge des Lebens herangeht: Sie legt eine Art
Die ersten Bücher, die Kindern früher in die Hand gedrückt wurden, um in die Welt der Buchstaben einzutreten, waren ABC-Bücher. Um den schwierigen Erwerb der Lese-und Schreibkompetenz zu erleichtern und die abstrakten Zeichen anschaulicher zu machen, waren sie mit Bildern ausgestattet.Die lange Tradition dieser Bücher, die auf Abecedarien zurückgeht und auch zu den Fibeln führte, ist bis heute nicht abgerissen. Regelmäßig erscheinen im Bilderbuchbereich neue Exemplare dieser Gattung, die künstlerisch, poetisch, kreativ-sprachspielerisch, humorvoll oder aber in einer Mischung dieser
Land ist keine Selbstverständlichkeit". Dieser Satz, den Mr. Straphopoulos seinen Schülern zu predigen pflegte, wird in seiner Tragweite erst klar, wenn man weiß, dass er kleine Rettungsschwimmer wie die zehnjährige Raymie ausgebildet hat, bevor er weggezogen ist. Dass vieles andere ebenfalls nicht selbstverständlich ist, etwa die Abwesenheit von Angst oder die Anwesenheit von Vätern, hat Raymie gerade erst erfahren, Louisiana und Beverly wissen das schon länger. Der Mangel an dem, was für Kinder selbstverständlich sein sollte, bringt die drei Mädchen rund um einen Wettbewerb eines
Wann ist man sicher, dass nach dem Freitag immer der Samstag kommt, dass auf einen kalten Winter jedes Jahr wieder ein Sommer folgt? Wann vertraut man darauf, dass die Vögel im Frühjahr wieder zurückkommen? Zeitliche und kausale Zusammenhänge zu durchschauen, in ihrer Logik und Gesetzmäßigkeit zu verstehen, ist eine der bedeutenden Aufgaben der Kindheit. Manche Bücher können dabei helfen. "Vorher Nachher" von Anne-Margot Ramstein und Matthias Aregui ist so eines. Ohne Text wird hier in Bildern anschaulich, dass die Zeit vergeht und sich dabei viel verändert: Es beginnt links mit einem
Der Mensch liebt Ordnung. Auch wenn manche Küchen und Kinderzimmer das nicht bestätigen, ist ein menschlicher Drang, zu organisieren, kategorisieren, klassifizieren und damit auch zu hierarchisieren nicht zu leugnen. Jedes Tier braucht einen Stamm, eine Klasse, eine Gattung, eine Familie, eine Art -oder wie war die Reihenfolge? -: Das müssen schon Kinder lernen.Auf die Willkür entsprechender Einteilungskriterien hat Jorge Luis Borges sehr schön hingewiesen, indem er eine "gewisse chinesische Enzyklopädie" zitierend Tiere wie folgt einteilt: "a) Tiere, die dem Kaiser gehören, b)
Piraten im Kinderzimmer sind im Unterschied zu denen auf See immer die Guten: abenteuerlustig, waghalsig, ein bisschen geheimnisvoll und ein bisschen dreckig, jedenfalls Helden. Wenn ein Junge also sagen kann: "Er roch nach Meer, mein Vater. Denn er war Pirat.“, ist er zu Recht stolz, auch wenn der Piratenvater nur zwei Wochen im Jahr zuhause ist. In dieser kurzen gemeinsamen Zeit erzählt er von seiner Crew und den Fahrten auf fernen Meeren mit einem Schiff namens Hoffnung. Als es eines Tages kentert, dieses Schiff, muss der Junge zum Vater kommen, aber nicht übers Meer, sondern auf
Ausgehend von Christine , Nöstlingers These, daß man sich an gelebter Kindheit orientieren muß, wenn man über Kinder und für Kinder schreibt, beschäftigte sich eine Tagung des Internationalen Instituts für Jugendliteratur und Leseforschung in Krems mit der Frage, wie Kindheit heute gelebt, und wie sie im Kinder- und Jugendbuch widergespiegelt wird.Dabei wurde das Buch nicht isoliert, sondern im Kontext mit dem Angebot und den Einflüssen anderer Medien gesehen.Ivar Frones und Trond Waage eröffneten die Veranstaltung mit einem Multimedia-Programm über die Welt, wie sie Kindern im