Krisenmanagement für den Dialog

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Ein von der Katholischen Aktion geforderter Maßnahmenkatalog zur Rettung des "Dialogs für Österreich" wurde vom Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz Johann Weber als "Chance auf ein neues Miteinander" positiv gewürdigt.

Beim "Gesprächsforum Kirchenzukunft" - einem runden Tisch mit Vertretern der Bischofskonferenz und des Kirchenvolks-Begehrens - hatte die Katholische Aktion letzte Woche den Bischöfen konkrete Vorschläge angeboten, um den festgefahrenen Dialogprozeß wieder in Gang zu setzen: Es gehe darum, Wege aus der Glaubwürdigkeits- und Kommunikationskrise der Kirche zu finden, so Christian Friesl, Präsident der Katholischen Aktion. Gerade kirchlich engagierte Katholiken wünschten zunehmend, daß endlich etwas passiere.

Das "Gesprächsforum Kirchenzukunft", dem 20 prominente Katholiken aus Politik, Wissenschaft und Kultur angehören, fordert von den Bischöfen u.a. ein Ende der Ausgrenzung des Kirchenvolks-Begehrens. Dieses müßte in den Dialogprozeß besser eingebunden und am Delegiertentag im Oktober dieses Jahres vertreten sein. Ein weiteres Anliegen der katholischen Laien ist es, zu erreichen, daß auch zu kirchenintern umstrittenen Themen (wie Homosexualität, Bischofsernennungen oder wiederverheiratete Geschiedene) Fachtagungen im Rahmen des "Dialogs für Österreich" abgehalten werden. Außerdem müsse der Dialogprozeß insgesamt transparenter gestaltet werden.

Um den Reformprozeß der Kirche zu unterstützen, will die Katholische Aktion einen "Weisenrat" gründen. Dieser soll im Auftrag der Katholischen Aktion öffentlich zur Lage der Kirche Stellung nehmen. Außerdem soll eine Gruppe prominenter Katholiken in Rom die Anliegen der Laien deponieren.

Der letztwöchige runde Tisch, an dem die Bischöfe Kapellari, Aichern und Schwarz teilgenommen hatten, sei in "atmosphärischer Kompliziertheit, aber konstruktiv" verlaufen, so Friesl. "Im wesentlichen ist auch den Bischöfen klar, daß gehandelt werden muß." Eine positive Antwort der Bischöfe auf die genannten Lösungsvorschläge ist nach Ansicht des Gesprächsforums Voraussetzung für ein Gelingen des "Dialogs für Österreich". Sollte die Einbindung des Kirchenvolks-Begehrens nicht gelingen, scheitere der gesamte Dialog.

Die Reaktion der Bischöfe ließ nicht lange auf sich warten: Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Johann Weber bedankte sich in einem "Kathpress"-Interview für die gute Arbeit der Katholischen Aktion. Die Mitglieder des Ständigen Rats der Bischofskonferenz hätten, so Weber, die Vorschläge sehr positiv aufgenommen und mit "großer Ernsthaftigkeit" über sie beraten. Man stimme mit der Katholischen Aktion überein, daß vom "Dialog für Österreich" weder Personen noch Themen ausgeschlossen werden dürften. Eine definitive Antwort der Bischofskonferenz stellte er für 10. Februar in Aussicht.

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