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Zum 50. Mal „Porgy and Bess“

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Die 50. Aufführung von George Gershwins „Porgy and Bess“ in der Volksoper (auch das Werk trägt den Untertitel „Volksoper“) fand eine überaus freundliche Aufnahme. Einmal hat das zwischen Oper und Musical schwebende, von folkioristi-scher Lyrik zu harter Dramiatik wechselnde Stück an Frische und Wirkung nichts eingebüßt, seine Aktualität ist weder in der Handlung noch in der Musik verblaßt, vielmehr kommen beide durch ihre unmittelbare Gegenwärtigkeit der Mentalität des heutigen Publikums sehr entgegen; zum andern haben Niveau und Geschlossenheit der Aufführung den Eindruck der Wiederbegegnung erfreulich vertieft. In den Titelpartien ist William Warfleid von ergreifender Menschlichkeit in darstellerischer und gesanglicher Gestaltung, Olive Moore-field ein temperamentvolles Mädchen, das oft nicht weiß, was es will, das aber um so bestimmter will. Robert Guilleaume als Rauschgifthändler ist ein Dandy-Verbrecher mit Sex, James Randolph als Crown ein überzeugender Raufbold. Annette Meriweather, Juanita Waller, Rhea Jackson, William Ray, Wilbert Gurley, Daniel Comegys, Fred Hartley und Albert Clipper gingen durchwegs über das Typische ihrer Rollen hinaus und gaben ihnen individuelle Züge, Bühnenbilder und Kostüme von Robert O'ltearn schaffen b/ihrer Buntheit

und Vielfalt Atmosphäre, die Inszenierung von Nathaniel Merril bedeutet die verblüffende Lösung einer äußerst komplizierten Aufgabe. Archie Savages Choreographie fügt sich immer naitürlich in die Szene. Das Orchester sichtlich angetan von der Verve der Partitur, spielte unter der Leitung von Lee Schaenen farbig und mit Schwung, auch bei den sentimentalen Stellen. Ein besonderes Lob alber gebührt dem Leiter der Produktion, Dr. Marcel Prawy, dessen ausdauernder und nimmermüder Arbelt der Abend als Erlebnis zu danken ist.

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