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Jesuitenkollegium Kalksburg jubilierte

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Wer katholische Privatschulen als etwas Veraltetes ansieht, hat vermutlich erstens die Vergangenheit nicht sehr gründlich studiert, zum anderen aber auch die Gegenwart offenkundig verschlafen.

In den letzten Jahren hat geradezu ein Ansturm auf Privatschulplätze eingesetzt, und dies nicht nur unter gestandenen Katholiken, die ihre Sprößlinge weltanschaulich wohlbehütet aufwachsen sehen wollen, sondern unter Eltern jeglicher Couleur.

Das wäre aber kaum der Fall, würden in diesen Schulen nur alte Hüte verzapft, vielmehr ist es sicher auch eine Anerkennung dessen, was diese Bildungsstätten auf dem Sektor Schulversuche und darüber hinaus an Pionierarbeit leisten.

Schulgalerien, regelmäßige Lesungen, Theater- und Musikauffiihrungen, Sportbewerbe, Hobbyclubs auf verschiedenen Gebieten (von Schach bis Keramik), Diskussionen mit Fachleuten und Politikern sind in vielen dieser Schulen schon selbstverständlich.

Das Schuljahrsende ist immer ein besonderer Anlaß, solche Veranstaltungen durchzuführen.

Eine kleine Auswahl davon aus dem Raum Wien:

In Strebersdorf organisierten Schülerinnen des Sacre Coeur (Wien 3) und Schüler der Strebersdorfer Schulbrüder ein Schülerfest mit Politikerdiskussion, Lesung, Radio, Video, Milchbar, Ausstellung, Volkstanzen und dergleichen mehr über drei Nachmittage und Abende.

Das Sacre Coeur in Preßbaum bei Wien löste in der letzten Schulwoche die Klassenverbände auf und ließ die Schüler der Oberstufe nach Wahl an di-verseif Angeboten (darunter Bühnenspiel, Lateinamerika-Seminar, Stadterneuerung, Sakrale Kleindenkmäler in Preßbaum) teilnehmen.

Eine ähnliche Gestaltung der letzten Schulwoche hat ja schon seit einigen Jahren im Jesuitenkollegium Kalksburg in Wien-Liesing Tradition. Dort reichte das Programm, zu dem Fachleute von auswärts eingeladen wurden, vom Sporttag und Erste-Hilfe-Kurs über die Erstellung eines Figurenfrieses bis zum politischen Seminar mit Spitzenpolitikern oder zum Musikseminar über die Gegenwartsmusik.

Anläßlich des 125-Jahr-Jubiläums von Kalksburg durfte P. Rektor Rudolf Reichlin-Meldegg zur Festakademie auch prominente Gäste aus dem Absolventenkreis begrüßen. Einer von ihnen, Minister a. D. Theodor Piffi-Perčevič, hob in der Festrede die Fundamente Kalksburgs (die wohl an anderen katholischen Schulen ähnlich sein dürften) hervor, darunter neben dem christlichen Glauben, das unsterbliche Wort der Antigone: „Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da."

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