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Kirche zu den Greuelberichten

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„Wir erhalten dramatische Meldungen, daß im Konflikt zwischen Kroaten und Moslems von beiden Seiten Verbrechen an unschuldigen Menschen begangen werden", hieß es bei dem kürzlich zu Ende gegangenen Treffen der kroatischen Bischofskonferenz. Damitreagier-te man auf die blutigen Zusammenstöße zwischen Kroaten und Moslems im Zentrum Bosnien-Herzegowinas.

Weiter hieß es: „Obwohl wir nicht in der Lage sind, all diese Meldungen zu überprüfen, die auch Teil einer beabsichtigten Propaganda sein können, verurteilen wir jedes Verbrechen gegen die Menschenrechte. Wer immer es begeht, auch im Verteidigungsfall. Wer kriminell handelt, verteidigt kein Recht."

Das Oberhaupt der Islamischen Glaubensgemeinschaft für Kroatien und Slowenien, Sevko Omerbasic, betonte hingegen: „Kroaten und Moslems sind immer noch miteinander verbunden". Auch wenn sie sich nicht als Freunde fühlten, so halte sie doch der Kampf um das nackte Überleben gegen die serbischen Tschetniks zusammen. Omerbasic fügte weiters hinzu, daß es immer noch gemeinsame Verteidigungslinien gebe - wie etwa bei Tesanj und Usora - die von beiden Gruppen gehalten werden.

Die Vertreter der Glaubengemeinschaften halten sich aber ansonsten bei der Bewertung der Ereignisse zurück. Die Suche nach Schuldigen sei im gegebenen Fall einzig und allein Sache der Gerichte.

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