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Mut zum Träumen

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Ein Traum von Kirche steht im Mittelpunkt eines neuen Buches des Passauer Pastoraltheologen Paul Michael Zulehner: die „Kirche“ wird erträumt als Lebensbereich inmitten der Gesellschaft, in dem anders, „alternativ“, gelebt wird. Fähigkeit zur Hoffnung, zu Beziehungen, zu Kreativität bestimmen das Leben dieser Kirche.

Daß die Christen häufig ganz anders in Erscheinung treten, schreibt Zulehner dem gestörten geistigen Austausch zwischen Menschen und Kirche zu und legt vielfältige Störungsursachen bloß. („Auswanderung“ von Freiheit, Fortschritt, Sexualität aus der Kirche, mangelnde Glaubwürdigkeit, gesellschaftlicher Wandel u. a.)

Zuletzt versucht Zulehner bessere Wege für den intensiven lebensförderlichen Austausch zwischen der Kirche und ihren Mitgliedern anzugeben und entwickelt die Utopie einer solchen Kirche.

Wichtiger scheinen mir die Ausführungen über das sogenannte „Heimatrecht“ in der Kirche, das „auf dem Boden grundlegender Bindung an den Herrn der Kirche“ grundsätzlich auch dem zugesprochen werden soll, der in einzelnen Punkten mit der Kirche nicht übereinstimmt, damit auch er einen Raum der Erfahrung hat, „in dem das Leben mit Gott und seiner Welt in Berührung kommt.“

Unter der Voraussetzung einer positiven Bereitschaft zu kritischer Rechenschaft meint Zulehner, könne dieses Heimat-Recht nach festgelegten Regeln abgesprochen werden.

KIRCHE - ANWALT DES MENSCHEN. Von Paul Michael Zulehner. Verlag Herder, Wien 1980. 176 Seiten. öS 1.37,10.

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