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Seine VioKne

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Am 5. September 1987 ist es so weit: gerade rechtzeitig zu Bruckners Geburtstag am 4. September (übrigens ist es heuer der 163.) wird das Bruckner-Zimmer im Hause Kronstorf, Brucknerplatz 9, wo der Komponist von 1843 bis 1845 als Schulgehilfe wirkte, in neuem Glanz erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Erst vor wenigen Tagen konnte der Kronstorfer Orgahist und

Wirtschaftsfachmann Erich Nowotny, dessen Privatinitiative unter Beiziehung von Experten der Musikwissenschaft und Denkmalpflege das Kronstorfer Unternehmen zu danken ist, Vertreter der Kunsthochschule in Linz für die Gestaltung des Bruckner-Zimmers gewinnen.

Der kleine Raum von sechs mal zwei Meter Grundfläche wurde 1974 restauriert und allgemein zu-, jänglich gemacht, doch 1981 drohte dem Hause wegen der zur Erhaltung fehlenden Mittel der Abbruch. Dieses kulturfeindliche Vorhaben konnte durch den Denkmalschutz verhindert werden, so daß 1984/85 die Außenfassade des Hauses fachkundig restauriert wurde. Jetzt kommen das Vorhaus, der Stiegenaufgang und das Bruckner-Zimmer an die Reihe.

Für die originalgetreue Ausgestaltung existieren bis ins kleinste

Detail fertig ausgearbeitete Pläne. So wird im Erdgeschoß ein Diorama der auch in Bruckners Geburtshaus in Ansfelden dargestellten „Schulklasse um 1840“ zu sehen sein. Im Stiegenaufgang wird die fotografische Dokumentation der Vorgänge, die Anton Bruckner betreffen, beibehalten und im Vorraum ein altes Stehpult aus Holz für die Orgelliteratur über „Bruckner in Kronstorf 1843-1845“ aufgestellt.

Die Exponate im Bruckner-Zimmer selbst sollen sich nach den Vorstellungen der Initiatoren von den bisherigen, mehr informativen, deutlich abheben: sie werden sich ganz auf Bruckners Person und dessen Zeit in Kronstorf beziehen und auch durch die Rahmung eine andere Atmosphäre vermitteln. Als Fensterschmuck sind gestickte oder gehäkelte handgearbeitete Vorhänge im alten Stil vorgesehen, über der Eingangstür zum Bruckner-Zimmer wird ein bäuerliches hölzernes Kruzifix angebracht.

Besonders stolz smd die Planer auf die Violine, auf der Bruckner seinerzeit gespielt hat. Das Instrument soll wegen der Empfindlichkeit des Geigenkörpers allerdings nur bei festlichen Anlässen in der Vitrine gezeigt und freiHch an die Alarmanlage angeschlossen werden. Eine weitere Attraktion wird für die Eröffnung der Kronstorfer Gedenkstätte angekündigt: die Aufführung eines auch den Bruckner-Forschern nicht geläufigen 1936 in Kronstorf gedrehten Bruckner-Filmes.

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