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Spät, aber doch

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Am 9. Dezember 1976 jährt sich zum 75. Mal der Geburtstag ödön von Horväths. Theater, TV- und Rundfunkanstalten haben bereits zahlreiche Aufführungen der Werke ödön von Horväths angekündigt. — Das Theater in der Josefsadt in Wien hat vom Thomas Sessler Verlag eine Option auf die Hauptwerke Horväths erworben. Der ab Herbst 1977 amtierende Direktor der Josefstadt. Professor Dr. Ernst Haeus-sermann, will fünf Jahre hindurch mindestens ein Stück Horväths herausbringen. — Das Wiener Volkstheaier wird in der Spielzeit 1976/77 „Zur schönen Aussicht“ aufführen.

Auch in der BRD wird neben den Hauptwerken „Geschichten aus dem Wienerwald'!, „Kasimir und Karoline“ und „Glaube, Liebe, Hoffnung“ an mehreren Bühnen „Zur schönen Aussicht“ vorbereitet. Das Nationaltheater Mannheim plant in der kommenden Spielzeit eine Aufführung der „Bergbahn“. Der Süddeutsche Rundfunk Stuttgart wird ab September 1976 mindestens acht Aufzeichnungen von Inszenierungen der Stücke Horväths senden.

„Die Geschichte der Agnes Pollinger“ wurde von Traugott Krischke nach einer Vorfassung von Horväths Roman „Der ewige Spießer“ als Szenenfolge für die Bühne bearbeitet. Die Uraufführung brachte das Wiener Volkstheater heraus. Die Zero-Film-produktioh in München hat Traugott Krischke beauftragt, nach dieser Szenenfolge ein Filmdrehbuch zu erarbeiten. — Die Hörfunkfassung der „Agnes Pollinger“ wurde nach dem Bayrischen Rundfunk und dem Hessischen Rundfunk nun auch vom Deutschlandfunk übernommen und am 5. Juni 1976 ausgestrahlt.

Der Bayrische Rundfunk in Zusammenarbeit mit dem ORF hat Traugott Krischke beauftragt, eine 45-Minuten-Dokumen-tation über Ödön von Horväth zusammenzustellen. Der Fernsehfilm wird an Originalschauplätzen in Henndorf, Berlin, Wien und Paris gedreht. — Regie: Wilm ten Hoof. Vorgesehener Ausstrahlungstermin: Dezember 1976. Der Sender Freies Berlin hat für den Herbst eine Eigenproduktion von „Sladek

und die schwarze Armee“ vorbereitet.

Maximilian f Schell, der eine Verfilmung der „Geschichten aus dem Wienerwald“ plant, wird im Herbst 1976 das gleiche Stück Horväths am National Theatre in London inszenieren. Die Übersetzung besorgte der bekannte Dramatiker Christopher Hampton. Ein englischer Verlag wird die Übersetzung Hamptons als Buch erscheinen lassen. — Christopher Hampton wird für einen 1977 in London geplanten Zyklus von Don-Juan-Stücken auch Horväths ,£>on Juan kommt aus dem Krieg“ übersetzen. — Die britische Erstaufführung der „Geschichten aus dem Wienerwald“ wird der Beginn einer Reihe von Inszenierungen sein, da zahlreiche Theater in Großbritannien, den Vereinigten Staaten und in Kanada bereits ihr Interesse an Inszenierungen angemeldet haben.

Nach dem großen Erfolg von „Hin und Her“ in Padua toächst auch in Italien die Horväth-Begeisterung. „Glaube, Liebe, Hoffnung“ wurde vom Rundfunk, „Kasimir und Karoline“ vom italienischen Fernsehen produziert. Geplant ist als nächste Produktion „Zur schönen Aussicht“. — Die Biblioteca Adelphi hat unter dem Titel „Teatro po-polare“ die Horväth-Stücke italienische Nacht“, „Geschichten aus dem Wienerwald“, „Kasimir und Karoline“ und „Glaube, Liebe, Hoffnung“ in der Übersetzung von Umberto Gandini und Emilio Castellani bereits in zweiter Auflage herausgebracht.

Das ungarische Fernsehen hat die erfolgreiche Aufführung des Thalia Szinhäz in Budapest von Horväths „Don Juan kommt aus dem Krieg“ aufgezeichnet.

Die Canadian Broadcasting Corporation, Toronto, vrird als englischsprachige Erstsendung 1977 „Glaube, Liebe, Hoffnung“ senden. — Mit großem Erfolg wird in Paris wieder „Glaube, Liebe, Hoffnung“ aufgeführt.

Der Insel-Verlag bereitet einen Bildband über Ödön von Horväth vor. Der Band wird in einer Reihe erscheinen, in der bereit« Bildbände über Hermann Hesse, Oscar Wilde, Rainer Maria Rilke, Alban Berg u. a. erschienen sind. Herausgeber: Traugott Krischke und Hans F. Prokop.

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