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Im Spiegel des Ahnenerbes

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Prinz Eugen ist im Mannesstamm Angehöriger des Hauses Savoyen, das, germanischen Ursprungs, schon im 13. Jahrhundert völlig romanisiert erscheint. Die biologisch-genealogische Wesenheit dieses Geschlechts ist durch drei Heiraten im Herbst des Mittelalters entscheidend beeinflußt worden, die rein italienisches, byzantinisches und sogar armenisches Blut zubrachten. Durch eine vierte Ehe trat portugiesisch-spanisches Ahnenerbe hinzu, das durch die Vermählung des Urgroßvaters Eugens mit einer Tochter Philipps II. von Spanien noch verstärkt wurde. Französische Vorfahren waren schon lange bei den Savoyern erbwirk- sam. Sie wurden es noch mehr durch die Verbindung des Großvaters Eugens, Thomas Ijjanz, des Begründers der Linie Carignan, mit einer Bourbonin aus der Seitenlinie Soissons. Als typisch geben wir ein Bild der 2 5 6-Ahnen-Reihe, also der Vorfahren der achten Generation, Thomas Franzens, jenseits welcher Generation die Möglichkeit einer Vererbung auf den Nachkommen minimal, fast ausgeschlossen ist. Sie zeigt starkes Überwiegen des französischen Elements — 114, neben 77 Spaniern und Portugie-

sen, 29 Italienern, 15 Deutschen, zwölf Engländern, fünf Tschechen, drei Polen, einer Litauerin. 68 von 256 Angehörigen dieser Ahnenreihe entstammen dem französischen Königshaus der Kapetinger! Thomas Franz war militärisch begabt, physisch und seelisch ein echter Sproß der euro-

päischen Fürstenfamilie; ungeachtet bedeutender Vorfahren in naher Generation — Kaiser Karl V„ Franz I. und Ludwig XL von Frankreich, Lorenzo Medici, Karl der Kühne von Burgund ragte er aber sonst nirgends über den allgemeingültigen Durchschnitt empor.

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