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Pfarrkirche Wieselburg an der Erlauf

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Viele Jahre schon faßte die bestehende zwei- schiffige gotische Hallenkirche in Wieselburg an der ErlauBdie Zahl -der Gläubigen jįlldįit lifehr. Die Diözese St. Pölten sah sich daher gezwungen, das alte Gotteshaus durch einen Zu- und Erweiterungsbau zu vergrößern, um den Erfordernissen Rechnung zu tragen. Dieser Erweiterungsbau sollte einerseits die bestehende Raumnot beseitigen, anderseits aber organisch an das bestehende gotische Langhaus angeschlossen werden. Diese Aufgabe wurde so gelöst, daß senkrecht zum bestehenden Kirchenschiff ein neues Langhaus mit Presbyterium und die erforderlichen Nebenräume angebaut wurden. Zu diesem Zweck mußte eine alte Langhausaußenmauerseite, auf der Kreuzrippengewölbe ruhen, in Einzelbögen mit Säulen aufgelöst werden. Durch die architektonische Einheit des alten Langhauses war der Einbau einer Orgelempore nicht möglich, so daß für die Aufstellung der Orgel ein niedriger Anbau des neuen Langhauses herangezogen werden mußte. Im Untergeschoß des bestehenden Turmes, der früher den Haupteingang auf nahm, wurde die Taufkapelle untergebracht. Der neue Haupteingang verschob sich auf die erhalten gebliebene alte Langhausseite. Im Zuge des Erweiterungsbaues, der im Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt durchgeführt wurde, sollte auch das barock ausge-

stjjttete alte Presbyterium renoviert werden. Die Überraschung war groß, als man beim Abschlagen des Putzes auf altchristliche, byzantinisch beeinflußte Wandmalereien stieß. Durch Grabungen ließ sich an bestehenden Mauerresten unschwer nachweisen, daß dieses Presbyterium ursprünglich ein Oktogon war und den ältesten Teil der Kirchenanlage darstellt. Der Besucher kann durch verschiedenfarbig ausgelegte Fußbodenplatten den Verlauf der ältesten Kirchenanlage gut erkennen.

Das 17 Meter breite, 27,45 Meter lange, 12,60 Meter hohe neue Langhaus wurde mit Stahlbetonrahmen überspannt und mit Mauerziegeln ausgefacht. Die Stahlbetondecke erhielt eine einfache architektonische Gliederung. Zur Zeit wird die Koncha des neuen Presbyteriums mit einem figuralen Mosaik ausgelegt, um den festlichen Rahmen für den aus rotem Salzburger Marmor gearbeiteten neuen Hochaltar zu bilden.

Nach dem erfolgten Um- und Erweiterungsbau, der im Jahre 1953 begonnen und 1957 fertiggestellt wurde, konnten 756 Sitzplätze zur Aufstellung gelangen. Allgemein wurde anerkannt, daß die Verbindung des neuen Langhauses mit der alten gotischen Hallenkirche architektonisch geglückt ist und das gestellte schwierige Bauprogramm erfüllt wurde.

Die Kirchweihe nahm der hochwürdige Herr Bischof-Koadjutor Exzellenz Dr. Franz Zak vor.

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