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Über die Wiener Universität

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Zur Sechshundertjahrfeier der Universität erschien dieser Band, der über die Geschichte der Alma miater Rudolflna in knapper Form informiert. Ein begrüßenswertes Unternehmen, auch wenn es eine größere repräsentative Darstellung, die anläßlich dieses Jubiläums wohl angebracht gewesen wäre, nicht ersetzen kann. Der Verfasser hat aus dem überreichen Material das Wichtigste auszuwählen versucht und es in sechs Abschnitten behandelt. Er schildert die Gründung durch die Stiftungsbriefe der Herzoge Rudolf IV. und Albrecht III., die mannigfachen Schwierigkeiten, die Organisation und Verwaltung der mittelalterlichen Universität, den Studiengang eines Studenten der damaligen Zeit von der Immatrikulation bis zur Promotion, den Lehrbetrieb und die verschiedenen akademischen Grade, und entwirft dann ein Bild der vier Fakultäten. Diese Kapitel zeigen uns, welche Würde und Bedeutung damals die akademisch Graduierten hatten, als der geistige Mensen una me wissenschaftliche Leistung in der gesellschaftlichen Ordnung noch den gebührenden Platz einnahmen. Es folgen eine — etwas zu knapp ausgefallene — historische Übersicht der Entwicklung der Universität bis zur Gegenwart und eine sehr aufschlußreiche Geschichte der Universitätsbibliothek, in welcher der ständige Kampf gegen die Raumnot ein trauriges Kapitel darstellt. Ein eigener kleiner Abschnitt ist dem „Collegium poetarum“ im 16. Jahrhundert gewidmet. Ergänzt wird die Darstellung durch Listen der „poetae lau-reati“ sowie der österreichischen Nobelpreisträger und der Ehrendoktoren. Ein Bildteil veranschaulicht manche Einzelheiten.

Der Band bringt viel Wissenswertes, doch wäre wohl noch manches

Interessante mitzuteilen gewesen, etwa über akademische Zeremonien und Bräuche der alten Zeit oder über die Promotion „sub auspieiis“. Dem Weiterforschenden gibt ein Literaturverzeichnis Fingerzeige. Schade nur, daß der Text stellenweise stilistische Mängel aufweist.

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