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TODESFALL

Leo Prüller

Wenn einem der Titel "Urgestein des Laienapostolats" gebührte, dann Leo Prüller. Am 21. Februar ist der langjährige Erwachsenenbildner im 88. Lebensjahr verstorben. 1928 im niederösterreichischen Mostviertel als jüngstes Kind einer vielköpfigen Bauersfamilie geboren, entging er der Einberufung zur Wehrmacht nur knapp. Prägend für Prüller war sein Engagement in der Katholischen Hochschuljugend rund um die Seelsorger Karl Strobl und Otto Mauer, als er 1947-52 in Wien Landwirtschaft studierte. Unmittelbar nach Studienende war Prüller führend am Aufbau des Laienapostolats in Österreichs katholischer Kirche beteiligt -bis 1953 als Zentralsekretär der Katholischen Landjugend, danach als Bundessekretär der Katholischen Jugend Österreichs und Mitbegründer des Österreichischen Bundesjugendrings, des Dachverbands der Jugendorganisationen im Land. Von 1956 bis 1960 war Leo Prüller Generalsekretär der Katholischen Aktion Österreichs, ehe ihn der damalige St. Pöltener Bischof Michael Memelauer zum Direktor des Bildungshauses St. Hippolyt berief. Prüller baute dieses Haus zu einer geachteten Bildungsinstitution auf und leitete es bis 1988. Unter seinen zahlreichen ehrenamtlichen Funktionen ist jene an der Spitze der Katholischen Aktion Österreichs hervorzuheben, der er von 1988 bis 1991 als Präsident vorstand. Die gegenwärtige KAÖ-Präsidentin Gerda Schaffelhofer erinnert an Leo Prüller: "Er hat in vielem das verkörpert, was das selbstbewusste Engagement und Mitgestalten der katholischen Laien in Kirche und Gesellschaft ausmacht. Gesellschaftspolitisch setzte er sich in der Nachkriegszeit für eine Zusammenarbeit über alte ideologische Grenzen hinweg ein. Innerkirchlich bemühte er sich im Gefolge des II. Vatikanischen Konzils in kritischer Loyalität um Erneuerung und Strukturreformen. Sein Einsatz vor allem in der Erwachsenenbildung, in der Ehe-und Familienpolitik und in der Gestaltung des ländlichen Raumes ist vielfach gewürdigt worden."

RELIGION

Polnische und ungarische "Zensur"

Aufregung um EuropeInfos, das in Brüssel erscheinende monatliche Online-Magazin der katholischen EU-Bischofskonferenzen. Auf Druck der beiden nationalen Bischofskonferenzen mussten die Verantwortlichen zuletzt zwei Artikel zur Lage in Polen und in Ungarn wieder von der Website nehmen. Im ersten kritisierte der katholische Verleger Henryk Wozniakowski die Warschauer Regierungspartei "Recht und Gerechtigkeit"(PiS), im zweiten setzte sich der Wiener Religionsphilosoph Hans Schelkshorn kritisch mit der Ideologie der Regierung von Viktor Orbán auseinander. Die Dekanin der Katholisch-Theologischen Fakultät in Wien, Sigrid Müller, kritisierte die Löschung des Schelkshorn-Textes als Zensur.

BILDUNG

Vorschläge für Bildungsreform

Die Initiative "Neustart Schule" präsentierte jene Maßnahmen, die 20 Organisationen -darunter Hilfswerk, Industriellenvereinigung, Plattform EduCare -für die erfolgreiche Umsetzung der Bildungsreform ausgearbeitet hatten. Gefordert werden u. a. die Finanzierung des zweiten Kindergartenjahres, Umsicht bei der Konzeption des "Bildungskompass", der kein Screening-Instrument für Dreieinhalbjährige werden dürfe, sowie pädagogische, finanzielle und personelle Autonomie an den Schulen.

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