Höhenflug der Erdölpreise

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Seit Monaten steigt der Erdölpreis. Allein im August hat sich das Barrel (159 Liter) Rohöl um 13 Prozent verteuert. Derzeit muss man für Erdöl mehr als doppelt so viel berappen wie im Vorjahr. Schon werden die Konsequenzen spürbar: Die Statistiker melden steigende Inflationsraten, Fluggesellschaften schreiben rote Zahlen (zuletzt die AUA in ihrer Halbjahres-Bilanz), die Heizölpreise erreichen Rekordwerte, die Mineralöl-Wirtschaft erzielt Rekordgewinne ...

Ein ernst zu nehmendes Alarmsignal oder nur ein vorübergehendes Hoch bis zum nächsten Krach innerhalb der Opec? Die Zeiten billigen Erdöls dürften der Vergangenheit angehören, denn die Ölreserven sind nicht unerschöpflich - und der Erdölverbrauch steigt und steigt. Schätzt man die Reserven halbwegs realistisch ein, so sind sie bis etwa 2005 zur Hälfte aufgebraucht. Optimisten erwarten diesen Zustand "erst" 14 Jahre später. Ab dieser "Halbzeit" ist aber mit einem Rückgang der Fördermengen zu rechnen. Da die Opec-Länder über zwei Drittel der Reserven verfügen, wird deutlich, welche Machtposition sich da insbesondere im Vorderen Orient aufbaut.

Zweimal hatten die Industrieländer schon die Chance, im Gefolge von Erdölkrisen ihre Energiepolitik zu ändern. Bisher wurde sie nicht genützt. 20 Jahre hätten ja gereicht, die Außenabhängigkeit Europas bei der lebenswichtigen Energie abzubauen. Konzepte für einen Umstieg gab's genug, nur fehlte der politische Willen, sie umzusetzen. Wie wär's, wenn Österreichs reformfreudige Regierung konsequent den Öl- statt überall den Geldhahn zudrehen würde? CG

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