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Das Auge ins Weltall

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An Bord der neuen Ariane-Rakete befindet sich auch österreichisches Know-how.

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An Bord der neuen Ariane-Rakete befindet sich auch österreichisches Know-how.

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Wenn alles gutgeht, ist es am 30. Mai soweit: Dann startet die europäische Trägerrakete Ariane 5 zu ihrem Jungfernflug in die Erdumlaufbahn. An Bord befinden sich vier sogenannte Cluster-Sa-telliten - ein Quartett von solarwissenschaftlichen Satelliten, die gemeinsam in 36.000 Kilometer Höhe über dem Äquator die Erde umkreisen, und die auf der Sonnenoberfläche tobenden Orkane beobachten werden.

Am Weihnachtsabend des Jahres 1979 erhob sich die erste Rakete mit dem Namen Ariane von ihrer Startrampe. Ihr folgten 79 weitere. Mit nur sieben Fehlversuchen zählen die un bemannten europäischen Weltraumfahrzeuge zu den sichersten ihrer Art. Ariane 4, die Vorgängerin von Ariane 5, brachte es bei 50 Starts nur auf drei Fehlzündungen, was einer Erfolgsquote von 95 Prozent entspricht. Ariane 5 wird von der ESA, der Europäischen Weltraumbehörde, eine Erfolgsquote von 98,5 Prozent prophezeit. Bis zu 6,8 Tonnen Nutzlast kann die Bakete befördern, die letzte Woche auf der internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

An Bord der Ariane 5 befindet sich auch Technik aus Österreich - sowohl in der Rakete selbst, als auch in den darin transportierten Satelliten: Vor allem mechanische Teile wurden von Firmen wie der Maschinenfabrik Andritz (Graz) oder der Österreichischen Raumfahrt- und Systemtechnik (Wien) geliefert. Laut Georg Se-rentschy, dem Vorsitzenden der Aus-trospace, der Vereinigung zur Förderung der österreichischen Weltraum-industrie, beträgt der Jahresumsatz an Weltraumprodukten in Österreich 300 bis 400 Millionen Schilling.

Je mehr eine Regierung zum Budget der ESA beiträgt, desto mehr Aufträge können nationale Unternehmen an Land ziehen. Die Bepublik Österreich hat zuletzt rund 400 Millionen Schilling beigesteuert. Damit können österreichische Firmen der ESA Anbote in der Gesamthöhe von 400 Millionen Schilling vorlegen. Garantie, die Aufträge zu erhalten, gibt es allerdings keine: Nur das j eweils beste Angebot macht das Rennen.

In Zeiten des Sparpakets sind auch die ESA-Beiträge potentielle Sparposten. Eine Beduktion des Beitrages hätte unweigerlich einen Auftragsrückgang für österreichische Firmen zur Folge. Georg Serentschy hält es für unklug, ausgerechnet bei der Weltraumforschung zu sparen: „Österreich würde sich wesentliche Optionen versperren. In den innovativen Unternehmen liegen die Arbeitsplätze der Zukunft.”

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