Während die Sozialisten mit einem neuen Wohnungsprogramm vor allem Aufmerksamkeit erregen, weil es in vielen Punkten nunmehr das schon seit Jahren verfochtene Konzept des politischen Gegners als richtig anerkennt und sich ihm anschließt, vollzieht sich auf einem für Österreich neuen Sektor des Wohnungswesens ein Wandel, der das bisherige System revolutionieren könnte.In aller Stille ist die Wohnbauforschung, für die mit dem Wohnibau- förderungsgesetz 1968 erstmals großzügige Mittel bereitgestellt werden kannten, auf Touren angelaufen. Radikal hat der Beirat für Wohnbauforschung, dem
In der Stadtbahnstation Braunschweiggasse in Wien steht seit wenigen Tagen ein Stahlkasten von der Größe eines modernen Kühlschrankes. Es ist einer von insge.-samt 40 Zählautomaten, die gegenwärtig im gesamten Bundesgebiet installiert werden und deren Aufgabe es ist, künftig das Verkehrsgeschehen auf Österreichs Bundesstraßen Tag und Nacht zu zählen.Mit den neuen Wunderkisten, deren Standorte einem wohlausgeklügelten Schlachtplan folgen, wird man von nun an den Pulsschlag des modernen Straßenverkehrs ständig kontrollieren und wichtige Schlüsse für den Ausbau der einzelnen
Auf den urlaubsverwaisten Schreibtischen zahlreicher Verkehrsexperten wartet gegenwärtig ein umfangreiches Elaborat der BusdSftrjaftecgetssJtisla, didJtot|iKffi|Ha9%j(urz-lieh zur Begutachtung ausgesendet hat. Die Fachleute haben nun bis Ende Oktober Zeit, zu dieser ministeriellen Vorlage Stellung zu nehmen, mit deren Hilfe das österreichisch Bundesstraßenwesen rechtlich den Verkehrserfordernissen der Zukunft angepaßt werden soll.
Damit östemreichis Autobahnen nicht geradewegs nach Schilda führen, läuft gegenwärtig eine Reihe van Expertengesprächen mit den Nachbarstaaten. Die Initiative dazu ging vom Bautenminisiteriium aus, das auf diese Weise einen Überblick über die Projekte rund um Österreich aus erster Hand erhallten will. Interessant sind natürlich jene ausländischen Routen, die in Richtung Österreich geplant oder die Auswirkungen auf das künftige Verkehrs-geschehen in Mitteleuropa haben werden.Wie die ersten tastenden Fühlungnahmen zeigten, besteht durchaus die Bereitschaft zu einer engen
In zwölf Jahren wird der Rhein-Main-Donau-Kanal fertiggestellt sein. Denn das im Vertrag von Duisburg für das Jahr 1981 abgesteckte Ziel dürfte nach dem gegenwärtigen Stand der Arbeiten tatsächlich erreicht werden. Bis Erlangen ist die künftige Großwasserstraße Europas bereits fertig,* an der Strecke Erlangen—Nürnberg wird derzeit mit Hochdruck gearbeitet.
Nur noch wenige Wochen trennen uns vom Beginn der Urlaiubssaison 1969. Die Dispositionen sind getroffen: Die Gäste kommen mit dem Flugzeug, mit Autobussen, per Bahn, vor allem aber mit dem Personenwagen, der nach wie vor im Fremdenverkehr nach ' Österreich vorherrscht.Nach dem Stagnationsjahr 1967, das zum erstenmal einen Rückgang um 1 Prozent brachte, schlug die Saison 1968 mit 7,3 Millionen Fremden und 47,7 Millionen Nächtigungen alle bisherigen Rekorde. Dies wirkte sich mit Einnahmen von 17,9 Milliarden Schilling entsprechend günstig aus, obwohl die gleichfalls gesteigerte Reiselust
Bewundernd und nicht frei von Neid ruht der Blick des österreichischen Kraftfahrers auf dem Straßennetz der Bundesrepublik Deutschland. Und der Durchschnittsbürger ist der festen Überzeugung, daß dort weit zügiger, konsequenter und rascher gebaut wird als daheim in Österreich. Immerhin durchzieht bereits heute das Land mit der bedeutendsten Wirtschaftsmacht Europas ein Autobahnnetz von 3617 km Länge. Auf den ersten Blick muten dagegen die 411 km fertigen Autobahnstrek-ken Österreichs bescheiden an. Während man die scheinbare ausländische Überlegenheit im Straßenbau
Am späten Vormittag des 27. Februar 1969 erläutert Bautenminister Dr. Kotzina in einer Pressekonferenz Teilergebnisse der großangelegten Neubewertung des österreichischen Bundesstraßennetzes. Und auf die Frage eines Journalisten kündigt er dabei eine Entscheidung über die Weiterführung der Südautobahn „noch vor Ostern“ an. Einen Tag später widerlegt er in einer offiziellen Stellungnahme Behauptungen des Landeshauptmannes Kery, der zuvor in seiner Rundfunkrede von einer Benachteiligung des Burgenlandes und vom Protektionismus gegenüber anderen Gebieten des Gesamtstaates gesprochen, sich gleichzeitig aber darüber beklagt hatte, daß man in der Südautobahnfrage zu keiner Entscheidung bereit sei. Und der Bautenminister bekräftigt auch in dieser Erklärung seinen Entschluß, das Tauziehen um die Trassenführung noch vor Ostern zu beenden...
Mitten in den Verhandlungen mit dem Bund über den künftigen Wiener Hochwasserschutz ließ vergangen Woche Vizebürgermeister Slavik in einem Pressegespräch eine Bombe platzen: Er kündigte nämlich eine U-Bahn-Sondersteuer in Form eines fünfzigprozentigen Zuschlages zur Lohnsummensteuer an. Slavik verspricht sich davon Jahresmehreinnahmen von 250 bis 300 Millionen Schilling.Die neue Steuer, die natürlich erst nach den Wiener Gemeinderatswahlen kommen soll, würde zunächst nur die Wirtschaft treffen, weil die Lohnsummensteuer eine Unternehmerabgabe ist Auf den ersten Blick scheint eine
Eine heftige Kontroverse mit Bautenminister Dr. Kotzina hat der burgen-ländische Landeshauptmann Kery heraufbeschworen, als er Ende Februar in seiner sonntäglichen Rundfunkrede wieder einmal von der angeblichen Benachteiligung des Burgenlandes sprach.Der sonst eher zurückhaltende, auf Ausgleich von Gegensätzen bedachte Bautenminister wurde in seiner Antwort sehr deutlich, was notwendig war, hatte sich doch Kery zu der Behauptung verstiegen, es sei in den letzten Jahren ein Großteil der öffentlichen Investitionen in den westlichen Bundesländern konzentriert worden. Als
Obwohl Jahr für Jahr Milliardenbeträge in den Wohnungsneubau gepumpt werden, bessert sich die Situation keineswegs im gtwünschten Tempo. In den letzten beiden Jahren wurde in Österreich zwar die alte Traumgrenze von jährlich 50.000 neuen Wohnungen überschritten, dennoch ist der Mangel vor allem in den Städten nach wie vor drückend. Eine der Hauptursachen dieser Misere liegt zweifellos in der sträflichen Vernachlässigung des Altbestandes. Und so ergibt sich das paradoxe Bild, daß auf der einen Seite mit erstaunlicher Energie und hohem finanziellem Einsatz immer mehr neue Wohnungen aus dem Boden schießen, während man auf der anderen Seite tatenlos zusieht, wie zur selben Zeit Tausende von Altwohnungen mangels baulicher Betreuung verfallen. Es sind dies keineswegs nur jene üblen Zinskasernen, bei denen jede weitere Investition verlorener Aufwand wäre, sondern vielfach Häuser, die mit geringen Kosten dem modernen Standard angepaßt werden könnten.
Der älteste Menschheitstraum, einen Blick in die Zukunft zu werfen, isl heute für viele Lebensbereiche Realität geworden. Zumindest die nächsten dreißig Jahre hat die Wissenschaft schon vorplanend erfaßt. Denn in dei modernen Wirtschaft und Technik werden Fortschritt und Erfolg immer abhängiger von einer langfristigen Konzeption, die sich auf exakte Vorschauen stützen muß. Darum trat an die Stelle der mystikumrankten Mantik die nüchterne Prognose.Verließ sich die alte Wahrsagerei auf Wetterorakel, Astrologie, Vogelflug, Xraumdeuterei, Handlesekunst, spiritistische Medien oder gar auf die Zeichen in Großmutters Kaffeesud, so sind es nun programmierte Daten und Zahlen, mit deren Hilfe man die Vision vom Leben der Menschen etwa im Jahr 2000 anpeilt. Die noch junge Prognosetechnik hat indes mit Zauberei gar nichts gemein. Sie geht vielmehr von den Entwicklungen der letzten Jahrzehnte aus und ermittelt durch Grenzwertberechnungen die zu erwartenden Tendenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind Millionen von Rechenoperationen erforderlich. Der Computer, jener nützliche Idiot, der den verblüffend schnellen Fortschritt der Technik erst ermöglicht, führt sie aus. Indessen ist ein Heer von Experten damit befaßt, den Computer mit den notwendigen Daten zu füttern und die Programme zu entwerfen, nach denen dieses hochleistungsfähige Elektronengerät eben diese Daten zu verarbeiten hat. Die in Windeseile ausgeworfenen Resultate zu bewerten und in die Prognose umzusetzen, bleibt dem Menschen vorbehalten
Kürzlich hat der Beirat für Bauwirtschaft zum erstenmal eine Prognose über das Bauvolumen erstellt, das im Jahre 1969 zu erwarten ist Diese Vorschau ist weit davon entfernt, Traumdeuterei zu sein. In mühevoller Kleinarbeit hat man bei Bund, Ländern und Gemeinden erhoben, welche Vorhaben im nächsten Jahr anlaufen, welche weitergeführt werden sollen. Man hat außerdem noch in die Privatwirtschaft hineingeleuchtet, die sich als Folge der vorübergehenden Konjunkturverflachung gerade ihm heurigen Jahr sehr zurückhaltend bei Bauaufträgen gezeigt hat Das Resultat, das bei diesen Recherchen
Übereinstimmend melden Österreichs Fremdenverkehrszentren verblüffend gute Ergebnisse über den Verlauf der Reisesaison. Es ist kaum mehr daran zu zweifeln, daß der heurige Sammer mit einem neuen, sensationellen Rekord schließen wird. Durchweg liegen die Fremdenziffern um 10 Prozent über den Vergleichswerten des Vorjahres, viele Orte melden einen Zuwachs von 20 Prozent, vereinzelt werden sogarSteigerungen um 30 Prozent berichtet. Und dies, obwohl das Wetter heuer keineswegs mitgespielt hatte!Angesichts der verbesserten Konjunkturlage in Westeuropa hatte die Fremdenverkehrswirtschaft zwar