Eklatanten Mangel an utopischen Perspektiven im aktuellen philosophischen Diskurs, ja geradezu Feindseligkeit diesen gegenüber konstatiert der in Wien tätige Philosoph Rurghardt Schmidt. Analog zur These des französischen Vorreiters der Postmoderne, Jean-Francois Lyotard, daß die großen Erzählungen ausgedient haben, gelte für die Utopien, daß man sich gegenwärtig nur noch mit minimalisierten Varianten begnüge. Den Hintergrund dafür ortet Schmidt in der „merkwürdigen” Argumentationsweise, daß das „Scheitern realisierter Utopieunterdrückung” als Nachweis des „Scheiterns
Kann die Pest in unseren Breiten zurückkehren oder ist künftig vielmehr mit völlig neuen Seuchen zu rechnen?Nahezu ein Drittel der europäischen Bevölke- rung, über 23 Millio- nen Menschen, raffte die große Pest der Jah- dL_ 1 re 1347 bis 1351 dahin. Der Schwarze Tod, der Beiname geht zurück auf die durch Blutergüsse ausgelöste dunkle Verfärbung der Haut, zog tiefe Furchen im kollektiven Bewußtsein Europas. Bis zum heutigen Tag werden Meldungen von einem erneuten Ausbruch der Seuche, wie jener letzte in der indischen Hafenstadt Surat im vergangenen September, mit großem Unbehagen
Suche nach den Kriterien einer erfolgreichen Integration von Asylwerbem in grenznahen Ortschaften führte die Soziologen Gerhard Jost, Kirl-Michael Brunner und Manfred Lueger in eine 1.300 Einwohner umfassende, deutsch-kroatische Kleingemeinde. Diese Gemeinde, die bereits während der Polenkrise im Jahr 1981 Flüchtlinge aufnahm, bringt eine vergleichsweise hohe Anzahl von zirka 200 Asylwerbern annähernd problemlos unter. „Ein negatives Beispiel“, so Jost, „wurde mit Absicht nicht herangezogen, da bei diesen — in den Medien vorwiegend diskutierten — Fällen zumeist verfestigte
Die Herstellung von Arzneien war seit "jeher eine Gratwanderung zwischen gesellschaftlicher Anerkennung und Ächtung. Um das Verhältnis zwischen Mensch, Medikament und Pharmaindustrie zu durchleuchten, sind hier 22 Beiträge versammelt. Dabei spannt sich der Bogen von der Geschichte des Arzneimittels übet die Aufgaben der Gesundheitspolitik bis zur Stellung der Pharmaindustrie in unserer Gesellschaft. Die Beiträge sind insgesamt gut fundiert, gespickt mit zuverlässigen Daten und ausführlichen Analysen. Wermutstropfen sind, daß fast nur Befürworter der Arzneimittel-Industrie
So wünschenswert es ist, unsere Flüsse von chemischen Abwässern gereinigt zu wissen oder sich weitgehend schadstofffreier Atemluft zu erfreuen, letztlich sind die dafür notwendigen „End-of-the-pipe-Technologien" nur nachgereichte Schadensbehebungen, die mit erheblichem technologischen und rohstoffintensiven Aufwand erkauft werden müssen. Doch die Menschheit ist im Laufe der Industrialisierung längst in ein Stadium eingetreten, in dem so große Materialströme und Energieflüsse durch die Öko-sphäre bewegt werden, daß es eigentlich einleuchtend sein müßte, wie wenig diese
Bei einem Workshop der Österreichischen Akademie der Wissenschaften versuchten Sozialwissenschaftler aus Deutschland, Holland, Norwegen und Österreich „Wege zu einer ,sozialverträglichen' Technologie” aufzuspüren.Anlaß für diese Veranstaltung war eine vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegebene Studie, deren Ziel die Ermittlung der Sozialverträglichkeit von Gentechnologie war. Doch bereits die Suche nach einer eindeutigen Begriffsbestimmung, was dieses Kriterium für risikoreiche Technologien oder Forschungszweige bedeuten könnte, bereitete sichtlich Schwierigkeiten. So
El in Blick auf den Artikel 130f des Vertrages von Maastricht J enthüllt, welche Probleme die Teilnahme Österreichs an der europäischen Forschungs- und Technologiekooperation mit sich bringen könnte. Denn die EU verfolgt im Bereich der Forschung das Ziel, „die wissenschafthchen und technologischen Grundlagen der Industrie zu stärken und die Entwicklung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu fördern". Im Gegensatz zu den österreichischen Forschungsförde-rungskriterien zählt also weniger der wissenschaftliche als der wirtschaftliche Aspekt. So ist zu befürchten, daß die
Der Wissenschaftsjoumalist Roger Lewin, Redakteur bei „Science“, dem Wissenschafts- magazin der USA, führt in eine neue Sichtweise über das komplexe Funktionieren unserer Welt ein. Obwohl die Komplexitätstheorie und ihr direkter Vorläufer, die Chaostheorie, für viele Wissenschaftler noch voller Ungereimtheiten stecken, findet dieser Ansatz mehr und mehr als geeignetes Beschreibungsinstrument für so vielfältige Phänomene wie die evolutionäre Entstehung des Lebens, die Herausbildung komplizierter Körperorgane oder auch Wirtschaftskrisen, Anklang.Lewin hat die wichtigsten
Daß die Literatur des Mittelalters keineswegs nur kreuzbrav war, ist am unzensurierten Werk des erfolgreichsten Lyrikers des Mittelalters, Neidhart, zu erkennen.