Unter der schweren Mittagssonne Südchinas verläßt der etwas ramponierte Passagierdampfer Nr. 309 den Dashatou-Kai in Guangzhou (Kanton). Auf den drei Decks herrscht Hochstimmung: Bauern mit Körben voller Hühner, Familien, die für einige Tage zum Einkäufen oder einfach zum Vergnügen in Kanton verbracht oder aber Verwandte besucht haben, Geschäftsreisende, die für ihre Arbeitseinheiten oder Kommunen unterwegs sind.Sie alle richten sich auf den „Langbetten“ des Schiffs ein; Sitzplätze gibt es keine, entlang den Fensterreihen ist Platz, sich auszustrecken, sich in Gruppen
Die potentielle Gefahr einer atomaren Konfrontation wächst auch im Fernen Osten. Dies umso mehr, als die Sowjetunion ihr SS-20-Raketenarsenal in Ostsibirien weiter aufstok-ken könnte: und zwar mit solchen SS-20-Missilen, die sie im Falle einer Einigung bei den INF-Ver-handlungen in Genf aus dem europäischen Bereich abziehen müßte ...
Als Henry Kissinger Anfang der siebziger Jahre erste direkte Kontakte mit der Volksrepublik China aufnahm und den historischen Besuch Nixons in China im Jahre 1972 vorbereitete, beherrschte die Vorstellung vom strategischen Dreieck China- USA-Sowjetunion die amerikanische Außenpolitik in Asien. Kissingers strategisches Weitwinkelobjektiv sollte der Sowjetunion in Friedenszeiten genügend Druck auferlegen, um die Abenteuerlust Moskaus einzudämmen.Damals tobte noch der Vietnamkrieg, in China war die Kulturrevolution zu Ende gegangen, die antisowjetische Haltung Pekings hatte einen Höhepunkt
Reform ist das Schlagwort der Volksrepublik China für 1983. Der Weg scheint frei, nachdem mit Marschall Je Jiangying ein wichtiger Widersacher von Deng Xiaopings Reformkurs zurückgetreten ist.
Mit dem japanischen Hurra- Ruf „Banzai!“ begann Ya- suhiro Nakasone, 64, sein Amt als Premierminister. Nach dem überraschenden Rücktritt Zenko Su- zukis und nach einem heftigen innerparteilichen Streit der Liberaldemokratischen Partei (LDP) war der Lebenstraum des ehrgeizigen Nakasone erfüllt: mit großer Mehrheit hatte er die Wahlen gewonnen und durfte sich Premierminister von Japan nennen.Beinahe zwei Monate nach seinem ersten „Banzai“-Ruf jedoch dürfte die erste Freude über den Sieg abgenommen haben. Die Probleme und Tatsachen, die Na-kasone und sein Kabinett zu konfrontieren
Ostasien ist in Aufregung. Grund: die sich häufenden Anzeichen einer sowjetisch-chinesischen Annäherung; eine solche hätte unabsehbare Gleichgewichtsverschiebungen in Fernost zur Folge.
Als am 1. September in Peking der 12. Parteikongreß der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) begann, erwartete die ganze Welt eine grundlegende Änderung der Führungsspitze des Riesenreiches. Nach sechs Jahren des Ubergangs von den Wirren der Kulturrevolution und der späten Mao-Ära zur pragmatischen Politik des Deng Xiaoping und seiner Leute sollte dieser Kongreß den Weg für die restlichen Jahre dieses Jahrhunderts weisen.In seiner Eröffnungsrede legte Deng die drei Hauptziele der Volksrepublik für den Rest dieses Jahrhunderts dar: wirtschaftliche Modernisierung, Wiedervereinigung mit
Vor 15 Jahren wurde in Bangkok die Staatengemeinschaft ASEAN' (Verband Südostasiatischer Nationen) als lockere wirtschaftliche Vereinigung gegründet. Doch niemand glaubte so recht an ihre Überlebensfähigkeit. Heute steht sie -vor allem politisch - besser da denn je.
Ostasien ist in Aufruhr geraten. Der Grund dafür: Zensurierte japanische Schulbücher und die damit verbundene düstere Vergangenheit des heutigen Wirtschaftsgiganten.
Mao Zedong ist in der Rumpelkammer der Geschichte Chinas verschwunden. Die neue Führung der Volksrepublik geht nun scheinbar ungestört ihren pragmatischen Weg in Richtung eines modernen und starken China. Freilich: A uch dieser Weg ist steinig.
Nach 16 Monaten der Unruhen und des Chaos findet Südkorea unter der eisernen Faust des neuen Präsidenten Chun Doo Hwan allmählich wieder zur Ruhe zurück.
Nach Jahren des Krieges, des Massenm ords und der Besetzung, immer am Rand des totalen Untergangs, kehrt • Kambodscha allmählich zu einem normalen Leben zurück. A llerdings: Dies geschieht unter vietnamesischer Schirmherrschaft, was vielen außerhalb und innerhalb Kambodschas überhaupt nicht paßt.
Am 4. April war es soweit: zu Klängen der Nationalhymne wurde genau fünf Jahre nach dem Tod Chiang Kai Sheks ein Mausoleum zu seiner Ehre eröffnet. An sich ist es nichts ungewöhnliches, daß in Ländern, die den Personenkult hochhalten, solche „Memorialhalls” errichtet werden. Doch das neue Chiang-Mausoleum in Taipeh strahlt solche Gigantomanie aus, daß einem die Ironie des Schicksals der Insel Taiwan nur noch mehr ins Auge sticht.