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Die Chancen für Frauen in der Industrie stehen gut - aber sie werden kaum ergriffen. Die Industrie zeigt nun Eigeninitiative, um die Situation von Frauen in Führungspositionen zu verbessern.

Frauen sind nicht nur in der Belegschaft vieler Unternehmen unterrepräsentiert, sondern gerade in Vorständen, Aufsichtsräten und weiteren Führungspositionen. Dabei zeigen Studien, dass gemischte Führungsteams den Geschäftserfolg nachhaltig und positiv fördern. Angesichts des wachsenden Fachkräftemangels ist es für Unternehmen mittlerweile unerlässlich, gezielt qualifizierte Frauen für sich zu gewinnen und mehr Frauen mit Führungspositionen zu betrauen. Es ist daher nicht nur ein gesellschaftliches, sondern auch ein wirtschaftliches Interesse der Unternehmen und Bestandteil einer langfristig angelegten Personalpolitik, die Potenziale von Frauen noch stärker zu nutzen.

Die Industrie zeigt Eigeninitiative: Gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen engagiert sich die Industriellenvereinigung (IV), um Gleichstellung von unternehmerischer Seite zu fördern und die Situation von Frauen in Führungspositionen zu verbessern, freiwillig und ohne Quoten.

Die Ziele

Bei der Initiative "Frauen.Führen“ geht es um messbare Ergebnisse: Ziel ist, mehr Frauen für technische Berufe zu gewinnen und auch den Frauenanteil unter den Führungskräften zu erhöhen. Die Unternehmen wollen das große Potential gut ausgebildeter Frauen nutzen. Daher bekennen sich VertreterInnen der Industrie öffentlich zu Gleichstellung und erhöhen ihr Engagement für gleiche Chancen von Frauen und Männern auf ihrem Karriereweg.

Für die Gleichstellung von Frauen und Männern ergeben sich daher aus Sicht der Industrie "drei prioritäre Handlungsfelder“, wie Mag. Georg Kapsch, Vorstandsvorsitzender Kapsch AG und Präsident der Industriellenvereinigung Wien, erklärt. Ein Handlungsfeld sei es, die "stereotype Berufswahl“ aufzuarbeiten, also Frauen auch für technische Berufe zu interessieren. Das Nächste sei die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, etwa durch den von der Industrie begrüßten Ausbau von Ganztagesschulen beziehungsweise der Kinderbetreuung, vor allem bei den unter 3-Jährigen, erläutert Kapsch.

Die Maßnahmen

Zur Umsetzung dieser Ziele wurden folgende Maßnahmen entwickelt:

Unterzeichnung einer Deklaration: In einem ersten Schritt haben sich Vertreterinnen und Vertreter österreichischer Industrieunternehmen öffentlich zu ihrer Verantwortung bekannt und eine Deklaration für Frauen in Führungspositionen unterschrieben. Dieser Kreis soll auch 2012 weiterwachsen.

Good Practice: VertreterInnen der Industrieunternehmen haben die Möglichkeit, ihr Engagement für mehr Frauen in Führungspositionen auf der neuen Webseite der Initiative sichtbar zu machen.

Leitfaden: Gemeinsam mit UnternehmensvertreterInnen wird ein Leitfaden erarbeitet, der den Unternehmen als Unterstützung und Ideenpool dienen soll, um mehr Frauen für Führungspositionen in der Industrie zu gewinnen.

Konkrete Projekte: Durch konkrete Aktivitäten wie Weiterbildungsprogramme für Führungskräfte auf nationaler und regionaler Ebene, Modelle für Gleichstellung und Vereinbarkeit in Unternehmen, Vernetzung von Führungskräften oder Informationsveranstaltungen unterstützt die Initiative die Unternehmen und Karrieren von Frauen in der Industrie.

Führungskräfteprogramme für Frauen

Zukunft.Frauen: Die IV hat gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium und der Wirtschaftskammer Österreich 2010 das Führungskräfteprogramm "Zukunft.Frauen“ initiiert. Dieses Programm ist für Frauen in Österreich gedacht, die bereits auf dem Weg ins Top Management bzw. in den Vorstand oder Aufsichtsrat sind. Im Februar 2012 startet bereits der vierte Durchgang.

Management und Führung: Erfahrungen auf mehreren Führungsebenen sind Basis für höhere Führungsaufgaben. Daher bietet die Industriellenvereinigung gemeinsam mit der WU Executive Academy ein Management-Programm für Frauen an, die eine Führungsposition im unteren und mittleren Management anstreben oder bereits innehaben.

Der Lehrgang "Management und Führung - für Aufsteigerinnen“ unterstützt Frauen auf ihrem Weg Führungsverantwortung zu übernehmen, indem er Know-how, Netzwerkbildung und Praxiserfahrung kombiniert. Der erste Durchgang startet im März 2012, Anmeldefrist ist bis 25. Jänner 2012.

Die Industrie, so Kapsch, bekenne sich zu Chancengleichheit. Unternehmensspezifische Ziele und Pläne zur Gleichstellung seien zielführender als die Einführung pauschaler Quoten, freiwillige Maßnahmen seien effizienter als Regulierung, bekräftigt Georg Kapsch. <<>>

Tipps zu Zukunft.Frauen:

Das Führungskräfteprogramm Zukunft.Frauen 4 startet am 29. 2. 2012, die Anmeldung ist bis 15. 12. 2011 unter www.zukunft-frauen.at möglich

"Management und Führung“: Für Frauen aus Industriebetrieben, die eine Führungsposition im unteren und mittleren Management innehaben oder anstreben. Das Programm besteht aus 4 Modulen und startet am 2. 3. 2012. Die Anmeldung ist bis 25.1.2012 möglich.

Weitere Informationen zu den Programmen und der Initiative unter

www.iv-frauenfuehren.at

Kontakt: Dr. Melanie Eckl-Kerber, m.eckl-kerber@iv-net.at, 01/71135 2290

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