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Die Liechtenstein-Sammlung

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Dl« Vertagung der Liechtenstein-sehen Kunstgalerle von Wien nach Vaduz im Jahr« 1944 war für den österreichischen Kunstfreund ein schwerer Verlust. Dazu kam, daß in Vaduz nur die Flamen ausgestellt, die übrigen Werke leider im Depot verwahrt sind, Seit der Luzerner Ausstellung von 1948 konnte man viele Meisterwerke nicht mehr sehen. Um so dankbarer muß man dem Verein Bregenzer Kunstaus-Stellungen und seinem Präsidenten Bürgermeister Dr. Tizian sein, daß vom 1. Juli bis 19. September im Palais Thum und Taxis 80 Werke aus dem Besitz des Fürsten von Liechtenstein zu sehen sein werden.

In den drei letzten Jahren beherrschten Architektur, Malerei und Plastik unter dem Sammelbegriff „Barock am Bodensee“ den Bregenzer Kunstsommer. Beispielloser Fleiß des städtischen Kunstreferenten Dr. Sandner hatte Werke, die dem Bodenseeraum enstammten, aus Sammlungen, selbst solchen östlich des Eisernen Vorhanges, entliehen, um ein Gesamtbild zu geben, das auf Vollständigkeit Anspruch machen durfte. Diesmal steht Bregenz unter dem Motto „Meisterwerke der Malerei“. Neben dem Fürsten von Liechtenstein haben 20 andere Leihgeber rund 70 Werke zur Verfügung gestellt. Vertreten finden wir die Sammlungen des Markgrafen von Baden auf Schloß Salem, des Fürsten von Waldburg zu Wolfegg und Waldsee, das Kunstmuseum von St. Gallen, die Privatsammlung Heinz Kisters in Kreuzungen und andere.

Thematisch bietet Bregenz frühe Italiener, ein Werk von Botttcelll, die berühmte Lauro de Dlanti von Tizian, Tlntoretto und anderen, ferner Niederländer, als Höhepunkte Rubens, van Dyck und Rembrandt, nicht zu vergessen Spanier wie Murlllo und Velasquez und die Franzosen Rlgaud und Fragonard. Vorarlberg zeigt die größte Künstlerin seiner eigenen Geschichte: Angelika Kaufmann. Der Katalog beweist, daß selbst im Schatten von Sankt Florian der heurige Sommer eine Fahrt nach Bregenz lohnt.

Den Ehrenschutz über die Ausstellung haben Fürst Franz Josef IL von Liechtenstein und der Landeshauptmann von Vorarlberg, Dr. Herbert Kessler, der in der Landesregierung selbst das Kulturreferat innehat, übernommen. Hatte man sich in früheren Jahren auf einen Ausschnitt beschränkt, überrascht diesmal die großzügige Vielfalt des Geschauten.

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