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Prinzessin auf Kufen

Glitzernde Kostüme, blank poliertes Eis und Pirouetten - das ist die Welt in der die Highschool-Schülerin Casey gerne leben möchte. Doch ihr Weg von einer unsicheren Außenseiterin zu einer selbstbewussten Eisprinzessin ist ein schwieriger: Casey, ein Physik-Ass in der Schule, entdeckt durch Zufall ihr Talent als Eiskunstläuferin. Rasch wird ihr Hobby zu ihrer größten Passion - sehr zum Missfallen ihrer Mutter, die für ihre Tochter andere Pläne hat.

Ganz anders sieht das Leben des größten Nachwuchstalents der lokalen Eislaufszene, der allseits beliebten Gen, aus: Gut aussehend und selbstbewusst ist sie der Arche-Typus einer Eisprinzessin. Doch hinter ihrer Glamour-Fassade sehnt sie sich nach einem ganz normalen Teenagerleben, abseits des harten Trainingsalltags mit ihrer Mutter und Trainerin Tina. Nach anfänglichen Schwierigkeiten entdecken Gen und Casey, dass sie ein ähnliches Schicksal teilen: Beide leben die unerfüllten Träume ihrer Mütter. Es folgen die klassischen Elemente eines Hollywood-Märchens. Ein Film, der vor allem bei Eiskunstlauf-Fans hohe Wertungsnoten erhalten wird.

Jürgen Belko

DIE EISPRINZESSIN

Ice Princess

CAN/USA 2005. Regie: Tim Fywell. Mit: Joan Cusack, Hayden Panettiere.

Verleih: Buena Vista, 92 Min.

Netz des Bösen

Seit über einem Jahr nagt am Dorfpolizisten Michael Martens der grausame Mord an einem Mädchen aus seinem Dorf. Als in einem Berliner Hinterhaus der Serienkiller Gabriel Engel überwältigt wird, reist Martens in die Großstadt, um dem Mörder ein Geständnis abzuringen. Doch hinter jedem Wort des eiskalten Psychopathen steht nur eine Absicht: Martens zu manipulieren. Der Dorfpolizist ist dem verwirrenden Spiel des hoch intelligenten Strategen nicht gewachsen und verfängt sich in dessen unsichtbarem Netz: Ein Netz des Bösen, das sich wie eine schleichende Krankheit ausbreitet. Plötzlich weisen die Spuren in eine andere Richtung ...

In der Hauptrolle Michael Martens brilliert Wotan Wilke Möhring: Vehement kämpft er gegen den ethischen Zerfall, das moralische Grau-in-Grau unserer Zeit. Doch er wird scheitern, da er sich in Fanatismus flüchtet, anstatt sich seine dunklen Seiten einzugestehen. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass wir immer wieder neu um Werte und Liebe kämpfen müssen.

Mit "Antikörper" hat Regisseur Christian Alvart einen intelligenten Psychothriller geschaffen: Spannend und unorthodox inszeniert, fesselt er bis zur letzten Minute. Elke Salomon

ANTIKÖRPER.

D 2005. Regie: Christian Alvart. Mit: Wotan Wilke Möhring, André Hennicke.

Verleih: Filmladen. 122 Min.

Tränenreiches Glück

"Veer und Zaara" beginnt hinter Gittern, wo der Held seit 22 Jahren einsam darbt. Aus dem stolzen indischen Piloten Veer Pratap Singh (Sha Rukh Khan) wurde der stumme pakistanische Gefangene Nr. 786. In ihrem ersten Prozess will Anwältin Saamiya Siddiqui (Rani Mukerji) wie eine Löwin um Recht und Wahrheit kämpfen - und der Damm des Schweigens bricht. Glücks- und tränenreich ergießt sich die Geschichte einer Liebe, die nach seligen Momenten mit einer Zwangsehe, sowie Standes- und Religionsgrenzen zwischen Indien und Pakistan zu kämpfen hat.

Zum Glück haben Veer und Zaara gefühlsstarke, tapfere Charaktere, um alle Höhen und Tiefen zu meistern. Erzogen wie ein Bub, tut die einzige Tochter eines Pakistani-Politikers, was ihr richtig scheint. Der letzte Wunsch der Amme, ihre Asche in Kirippur zu verstreuen, führt sie nach einem Unfall in Veers lebensrettende Arme. Doch abrupt enden Freiheit und Glück: Zaara landet am Altar, Veer im Knast. Doch Saamiyas Verteidigung ändert alles.

"Veer und Zaara" sprüht von Dialogwitz, spektakulären Schauplätzen, heftigem Regen, tränenerstickten Umarmungen, Schmachtblicken, flotten Tanzszenen: Genrecharakteristika, die Regisseur Yash Chopra emanzipatorisch-politisch anreicherte. Ein Bollywood-Plädoyer für Liebe, Wahrheit, Völkerfrieden und Gerechtigkeit mit hohem Herz-Schmerzfaktor. Isabella Marboe

Veer und Zaara

Indien 2004. Regie: Yash Chopra. Mit: Shah Rukh Khan, Preity Zinta, Rani Mukerji. Verleih: Polyfilm. 192 min.

Animierter Prinz

Spätestens seit die Manga-Filmwelle (japanische Zeichentrickfilme) Europa erfasst hat, outen sich auch hierzulande immer mehr Erwachsene als Freunde gezeichneter Bildabenteuer. Gelegenheit dazu bietet demnächst das Wiener Filmcasino im Rahmen des "Hong Kong Film Panorama"-Schwerpunkts 2005: "McDull, Prince de la Bun", lautet der Titel eines chinesischen Animations-Märchens, dass vom Leben eines kleinen Ferkels und seiner Mutter in der Metropole Hong-Kong erzählt. Hinter der vordergründig trivial anmutenden Geschichte über das urbane Lebensgefühl und die Alltagssorgen in der chinesischen Millionenstadt steckt jedoch mehr: Regisseur Toe Yuen verpackt in die episodenhaften Erzählungen über den Prinzen de la Bun seine Kritik am gesellschaftlichen Leistungsdruck und Konformitätsdenken. Fast metaphorisch wirken dabei die temporeichen Dialogszenen und der ungewöhnliche visuelle Stil-Mix aus klassischen Zeichentrickfilm-Elementen und werbespotähnlichen Filmsequenzen.

Die chinesische Antwort auf Exupérys "Der kleine Prinz" wird vor allem die Herzen experimentierfreudiger Animationsfilm-Freunde höher schlagen lassen - ein Trickfilmabenteuer abseits klassischer Märchen- Produktionen à la Walt Disney. Jürgen Belko

McDull, Prince de la Bun

Hong Kong 2004. Regie: Toe Yuen. 73 Min.

www.filmcasino.at

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