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Einfach feiern

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So einfach wie möglich, ohne kirchlichen Triumphalismus und ohne Personenkult, soll die Jugendveranstaltung des österreichischen Katholikentages im Wiener Stadion am Samstag, den 10. September abends, vor sich gehen, betonen die Organisatoren dieser Veranstaltung unter dem Motto „Jesus Christus — unser Weg“. Die Jugendlichen wollen mit dem Papst einen Dialog führen, wollen das, was sie bewegt, auch im Rahmen dieser Veranstaltung so gut wie möglich zur Sprache bringen. Zu diesem Zweck wurden aus etwa 400 „Briefen an den Papst“ als Schwerpunkte Friede — Abrüstung, Sinnfrage, Umweltzerstörung — Ökologie, Verteilungsgerechtigkeit — Dritte Welt, Arbeit — Arbeitslosigkeit — Schule und Verhältnis zur Kirche herauskristallisiert und in der Art einer Litanei werden die Jugendlichen selbst ihre Hoffnungen und Ängste zu diesen sechs Themenbereichen, unterstützt von Bild- und Toncollagen, vortragen. Danach hält Johannes Paul II. seine Antwortansprache.

Auch sonst ist der Spielraum für den Begegnungsverlauf verhältnismäßig groß und von den Vertretern der Jugend selbst festgelegt: Sternmärsche zum Stadion, bei denen die Jugendlichen gemeinsam unterwegs sind, die von etwa 170 Jugendgruppen in diesen Wochen gemalten Bildtücher zum Katholikentagsthema werden am Stadionrand aufgehängt, gemeinsam wird gerastet und gegessen (was auch heißt Teilen mitge- brachter Speisen), bei meditativer Musik und Texten zum Nachdenken wird innegehalten.

Dann erfolgt Einzug und Begrüßung des Papstes, aus mitgebrachten Blumen machen Jugendliche ein Blumenkreuz, an dessen Ende der Papst seinen Begrüßungs-Blumenstrauß legen wird.

Nach der Ansprache des Papstes wird das Blumenkreuz durch ein Kerzenkreu erweitert, Fürbitten, Vaterunser und Segen und Dank beenden wohl die Begegnung des Papstes mit den Jugendlichen, aber der gemeinsamen Nachfeier ist kein Ende gesetzt.

Darüber hinaus umfaßt das Jugendprogramm des Katholikentages im Jugendzentrum im Alten Universitätsviertel noch zahlreiche Informations- und Diskussionsveranstaltungen, aber auch ein spirituelles Programm (das zum Beispiel auch Hinweise auf Beicht- und Aussprachemöglichkeiten enthält). Ein Jugendprogramm wird detailliert darüber informieren.

Jugendbischof Egon Kapellari betonte bei Gelegenheit der Vorstellung der Katholikentags-Jugendveranstaltungen den neuen religiösen Aufbruch in der Jugend und hob dabei die unterschiedliche Art religiösen Engagements unter diesen Jugendlichen hervor. Dem politisch engagierten Typ mit Sensibilität und ausgeprägtem ethischen Verantwortungsbewußtsein stehe der charismatisch-reflektierende, in Christus verwurzelte Typ gegenüber. Jugendliche, die diese beiden charakteristischen Strömungen in sich vereinen, könnten ein großer Gewinn für die Kirche sein.

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