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Digital In Arbeit

Wissen(schaft) einsparen?

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Man könnte die 68er-Ereignis se an den Universitäten aus heutiger Sicht geradezu als „gute alte Zeit" bezeichnen: da war das „wer" gegen „wen" noch eine klare Sache und die Studenten such ten und fanden den Feind sozusager im eigenen Haus.

Was die Sache jetzt so verwirrend macht, ist die Solidarität aller Gruppen an der Universität. Selbst honori ge Rektoren, Dekane, Professoren wenden sich nicht nur gegen Schnitte ins eigene Fleisch, sondern protestieren gegen soziale Benachteiligun gen für die Studenten, kritisieren die Studienbedingungen und auch die Arbeitssituation (respektive die geplanten Einkommenseinbußen) der Assistenten. Nur in den seltensten Fällen kann man ihnen vorwerfen, selbst Entwicklungen verschlafen zu haben: die Rufe nach Reformen blie ben vielfach ungehört.

So ist auch die Existenz einer Gruppe, die nicht nur „Mittelbau" heißt, sondern sich tatsächlich in einer Sandwichposition zwischen Professoren und Studenten befindet, bis jetzt kaum registriert worden - und schon gar nicht ihre Probleme. Assistenten: verantwortlich für einen Großteil der Lehre, Verwaltungsagenden, Studentenbetreuung bei kleinen und großen Problemen, Zu-arbeiter ihres Professors und zu eige ner Forschung, zu akademischen Leistungen verpflichtet: wenn sie nach zwei, nach vier Jahren nicht er bracht sind, wird der Dienstvertrag nicht verlängert. So wurden zumindest für die Lehre „externe" Leistungen „zugekauft" (gut für die Studenten, weil Praktiker...).

Das soll nun nicht (kaum) mehr möglich sein. Leidtragende sind: Professoren, Assistenten, Studenten - und die verkarstende österreichische Universitätslandschaft. Und wohl auch Österreich und seine Entwicklungschancen ...

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