Ungarn wird der Zugang zum Europäischen Markt erleichtert. Unternehmen aus dem EG-Raum können problemloser in unserem Nachbarland Fuß fassen. Das ist der Kern des kürzlich in Brüssel abgeschlossenen Handels- und Kooperationsabkommens zwischen der EG und Ungarn.
Für Österreich ein Grund zu säuerlicher Miene? Wir wollen doch so gern in Brüssel sein. Nicht zuletzt soll man uns dort wollen, weil wir uns wichtig und nützlich fühlen als Drehscheibe Europas. Ist Wiens Mittlertraum vielleicht bald ausgeträumt? — Nein. Das wäre kurzsichtig gedacht.
Dieses Abkommen ist von Brüssel wohl erwogen. Erst im Sommer gab es die gegenseitige Anerkennung der Wirtschaftsräume der EG und Comecon. Ausdrücklich hieß es, daß die Gemeinschaft die Oststaaten nicht global, sondern unterschiedlich behandeln wird. Je nach Reformwillen und Umgestaltung gibt es großzügige Abkommen wie das eben geschlossene mit Ungarn. Damit ist klar, daß Brüssel nicht bloß Geschäfte, sondern auch gezielt Politik machen will. Die anderen Reformer des Ostens müssen Gas geben, sollen die Grenzländer nicht sukzessive Richtung Westen abdriften.
Von dieser (positiven) Entwicklung „fcann auch Österreich profitieren. Wenn es sich rechtzeitig einstellt.
