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Le Corbusier, der Meister

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Mit Publikationen von und auch über Le Corbusier könnte man bereits eine eigene große Bibliothek füllen. Warum also wieder ein neues Buch? Weil mit fortschreitender zeitlicher Entfernung man allmählich zu ahnen beginnt, wer Le Corbusier wirklich war, welche unglaubliche Spannweite seine Arbeit umfaßt.

Es wird in diesem Buch natürlich kein neuer, anderer Corbusier entdeckt, aber einer, der im zeitlichen Abstand immer mehr an Größe, Farbe und Bedeutung gewinnt. Plötzlich merken wir: Er hat nicht nur einzelne Bauten geschaffen, sondern ein Universum. Er änderte, wie jeder Schöpfer, die Grundlagen künftiger Architektur, ohne ihre historischen Wurzeln zu verlieren. Ihn für die Häßlichkeit und Banalität vieler moderner Bauten und Städte verantwortlich zu machen, ist eine von zeitgenössischer Ideologie geprägte Blindheit.

In einer umfassenden Darstellung über Leben und Werk des Architekten versucht der Autor, dieser Blindheit entgegenzuwirken. Nicht Formen, sondern Prinzipien und Entwicklungsprozesse sollten Vorbild sein.

Es könnte viel zur Klärung der verunsicherten Architekturszene heute beitragen, wenn Architekten, Planer und auch Politiker Le Corbusier ernst nehmen würden: „Modern zu sein ist keine Mode, sondern ein Zustand, und wer die Geschichte versteht, findet Kontinuität zwischen dem was war, dem, was ist und dem, was sein wird.“

LE CORBUSIER. IDEEN UND FORMEN. Von William J. R. Curtis. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1987. 280 Seiten, öS 936,-.

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