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Rom will schwächen

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Welche theologischen und praktischen Kompetenzen hat eine Bischofskonferenz? So lautete eine der zentralen Fragen, mit denen sich die österreichische Bischofskonferenz bei ihrer Herbstsession (7. bis 11. November in Wien) — ausgehend von einem römischen Dokumententwurf zu diesem Thema - befaßte. In einigen Ländern, besonders in den USA, ist dieses Papier, das die Stärkung des Einzelbischofs, vor allem aber der römischen Zentrale, bezweckt und zugleich die Position des Gremiums Bischofskonferenz zu schwächen versucht, bereits heftig kritisiert worden. Österreichs Bischöfe scheinen bestrebt, sich nicht „auseinanderdividieren“ zu lassen.

Bei Redaktionsschluß der FURCHE lagen dazu noch keine offiziellen Aussagen vor, auch nicht zu anderen Themen, die bei diesem Treffen des österreichischen Episkopats zur Sprache kamen, zum Beispiel zwei weitere vatikanische Papiere: eines über geistliche Berufe und eines über die Beziehungen zwischen Orden und Diözesen.

Begonnen hatten die Bischöfe ihre Session mit einem Studiennachmittag über die Militärseelsorge, jene letzte Chance, annähernd vollzählige Jahrgänge junger Männer kirchlich anzusprechen. Ferner ging es mit Sicherheit um den umstrittenen Medienkoffer zur Sexualerziehung, um den Jesus-Film von Martin Scorsese, um den in Diskussion befindlichen Sozialhirtenbrief und um die Aktion „Trag' was bei“, die zur Zahlung des Kirchenbeitrages Verpflichtete informieren und motivieren will.

Ständig präsent war natürlich auch die Frage der Nachbereitung des Papstbesuches und der anstehenden Bischofsernennungen. Spekulationen, es könnte noch vor der Ernennung des neuen Salzburger Erzbischofs durch einen Rücktritt des Vorsitzenden Karl Berg zu einem Wechsel an der Spitze der Bischofskonferenz kommen, dürften sich nicht bewahrheiten.

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