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Wettkampf um die Autofahrer

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Als neuer Kfz-Haftpflichtversicherer bietet die Raiffeisen-Versicherungs ÄG als Marktneuheit auch Kaskoversicherungen mit sinkender Prämie an.

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Als neuer Kfz-Haftpflichtversicherer bietet die Raiffeisen-Versicherungs ÄG als Marktneuheit auch Kaskoversicherungen mit sinkender Prämie an.

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FURCHE: Warum drängt die Raiffeisen-Versicherung so massiv in den Wettlauf der ohnehin schon 35 Anbieter?

CHRISTIAN SEDLNITZKY: Das Gesamtprämienaufkommen der österreichischen Versicherungswirtschaft beträgt derzeit rund 60 Milliarden Schilling. 30 Prozent davon entfallen auf die Kfz-Versicherung. Wir haben deshalb schon lange überlegt, unsere Versicherungspalette, die sich im wesentlichen auf Lebensund Unfallversicherungen beschränkt hat, in diese Richtung auszudehnen.

FURCHE: Womit locken Sie Ihre zukünftigen Kunden?

SEDLNITZKY: Bei der Haftpflichtversicherung bieten wir eine im Vergleich zur Konkurrenz besonders günstige Prämie an. Bei der Kaskoversicherung sind es Marktneuheiten.

Bei Kleinwagen etwa sind wir bei den Kfz-Haftpflichtprämien Bestbieter. In der Mittel- und Oberklasse ist nur die Jupiter- Versicherung günstiger. Die billigste Haftpflichtversicherung offerieren wir außerdem bei Motorfahr- und Kleinmotorrädern.

Was die Raiffeisen-Kasko betrifft, so bieten wir sie in drei Paketen mit jeweils zwei Varianten an. Die drei Pakete sind Mindest-, Standard- und Vollschutz. Bei den beiden Varianten gibt es die neue Möglichkeit der Neuwertkasko mit fallender Prämie. Bei herkömmlichen Kaskoversicherungen fällt zwar der Wert des versicherten Fahrzeuges, die Prämie aber bleibt gleich hoch. Unser Produkt bringt dem Versicherten eine automatische Prämienminderung um 22 Prozent in den ersten fünf Jahren ab Zulassungsdatum. Das heißt, im fünften Versicherungsjahr beträgt die Prämie nur noch 78 Prozent der Grundprämie.

Neben dieser „Neuwertkasko“ mit fallender Prämie bieten wir noch die Raiffeisen-Kasko mit frei wählbarer Höchsthaftungssumme. Bei diesem Produkt erfolgt die Prämienberechnung auf Basis der jeweiligen frei gewählten Höchsthaftungssumme und nicht auf Basis des seinerzeitigen Anschaffungspreises.

FURCHE: Wo werden Sie diese neuen Produkte anpreisen?

SEDLNITZKY: In unseren Bankfilialen. Untersuchungen zeigen, daß die Kunden ihre Finanz-Dienstleistungen aus einer Hand haben wollen. Das heißt, daß sie bei der Abwicklung des Zahlungsverkehrs zum Beispiel auch gleich ihre Versicherungen abschließen möchten.

FURCHE: Einige Raiffeisen- Manager sind aber von dem neuen Produkt weniger begeistert. Sie fürchten um ihr Image als Bankplätze.

SEDLNITZKY: Daß wir in Nieder- und Oberösterreich, Wien und der Steiermark unsere Versicherungen nicht über den Bankschalter, sondern nur über Makler anbieten, ist eher ein Zeichen dafür, daß Raiffeisen kein Knopfdruckkonzern ist. Jedes Bundesland verfolgt eben seine eigene Geschäftspolitik. Außerdem haben wir gesehen, daß Bankversicherer zunehmend an Image gewinnen.

FURCHE: Glauben Sie, daß Kunden allein schon billige Prämien reizen?

SEDLNITZKY: Wir bieten nicht nur billige Prämien, sondern setzen auch auf weitere Serviceleistungen wie Schnellschadenservice, den kostenlosen Versicherungswechsel, das gebührenfreie An- und Abmeldeservice und so weiter. Wir wollen jedenfalls — längerfristig gesehen - damit einen Marktanteil von zehn Prozent erreichen.

Mit dem Generaldirektor der Raiffeisen- Versicherungs AG sprach Elfi Thiemer.

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