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Zweimal Bachmann

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„Nichts mehr gefällt mir. Mein Teil, es soll verlorengehen." Erste und letzte Zeile aus Ingeborg Bachmanns letztem zu Lebzeiten veröffentlichten Gedicht ließe auf ein Ausgeschöpftsein, auf ein Erloschen-sein-Wollen schließen, stünden da in Klammer gesetzt nicht die Worte: „und ich verzweifle noch vor Verzweiflung."

Geistes- und Seelenverwandtschaften mit Jean Amery, Paul Celan, Nelly Sachs und Sylvia Plath wie Robert Musil als frühem Leseerlebnis, zu denen sich die Bachmann in den hier gesammelten Interviews bekennt, erklären dem Leser vieles, das er bisher nur aus ihren Texten geahnt oder gefühlt hat.

Die beiden vorliegenden Bände, der eine eine Bilddokumentation zum Leben der Ingeborg Bachmann (1926-1973), der andere eine Zusammenstellung von Gesprächen und Interviews mit der Dichterin, sollten eigentlich gemeinsam studiert werden. Sie ist nirgends seicht, oft schwer verständlich, aber gerade deshalb lohnt sich ein wiederholtes Inbeziehungtreten mit ihr.

Bachmann selbst sagt: „Ich will verständlich sein, möchte es auch immer mehr werden — ... Man muß — denke ich — und darf eine hohe Meinung von seinen Lesern haben."

INGEBORG BACHMANN. Bilder aus ihrem Leben. Mit Texten aus ihrem Werk. Hrsg. von Andreas Hapkemeyer. Piper-Verlag, München-Zürich 1983. 160 Seiten, 222 Abb., öS 280,80.

INGEBORG BACHMANN. Wir müssen wahre Sätze finden. Gespräche und Interviews. Hrsg. von Christine Koschel und Inge von Weidenbaum. Piper-Verlag, München-Zürich 1983. 164 Seiten, geb., öS 265,20.

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