Neuer UN-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk - Als UN-Hochkommissar für Menschenrechte schließt sich für Volker Türk ein Kreis, den er als Linzer Gymnasiast zu zeichnen begann. - © APA / AFP / Munir Uz Zaman

Volker Türk: Der Weltbessermacher aus Linz

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Als UN-Hochkommissar für Menschenrechte schließt sich für Volker Türk ein Kreis, den er als Linzer Gymnasiast zu zeichnen begann.

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Als UN-Hochkommissar für Menschenrechte schließt sich für Volker Türk ein Kreis, den er als Linzer Gymnasiast zu zeichnen begann.

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Natürlich muss man Volker Türk zum Karrieresprung gratulieren. Gleichzeitig setzt sich der Spitzendiplomat mit der Ernennung zum Hochkommissar für Menschenrechte der Vereinten Nationen auf den politisch heißesten Chefstuhl, den die UNO zu vergeben hat. Das politische und mediale Fegefeuer, durch das Türks Vorgängerin, die Chilenin Michelle Bachelet, nach ihrem China-Besuch im Mai ging, ist Warnung genug davor, worauf er sich mit diesem Job einlässt.

Mit dem Amt des Weltbessermachers Nummer eins schließt sich für den Linzer ein Kreis, den er 1980 im Khevenhüller-Gymnasium zu zeichnen begann. Als 15-Jähriger las er im Englischbuch über die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: „Mich hat das unglaublich berührt und fasziniert“, erzählte er in einem FURCHE-Interview, „die Geschichte handelte von Jugendlichen in einem Entwicklungsland, die keinen Zugang zu Bildung hatten, obwohl es das Recht auf Bildung gibt. Diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit hat mich nicht mehr losgelassen.“

Wie der Dalai Lama geehrt

Sein Jus-Studium sieht er „als aktive Auseinandersetzung mit den Menschenrechten und als Möglichkeit, mehr Gerechtigkeit in die Welt zu bringen“. Für seine „Suche nach einer besseren Welt durch die Instrumentarien des Rechts“ bietet sich keine bessere Adresse als die Vereinten Nationen.

Diese erkennen spätestens mit Türks Dissertation, die er dem Mandat des UNO Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) widmet, was sie am Oberösterreicher haben, der Menschlichkeit mit Sachverstand vereint. Nach Missionen in Malaysia, im Kosovo, in Bosnien- Herzegowina und der Demokratischen Republik Kongo wechselte er als stellvertretender Flüchtlingshochkommissar in die Zentrale nach Genf. Danach machte ihn UN-Generalsekretär António Guterres zu seiner rechten Hand. 2016 erhielt Türk den Menschenrechtspreis der Uni Graz. Die Laudatio betonte „die herausragende Persönlichkeit“ von Türk und dass dieser Preis seit 1992 erst sechs Mal verliehen wurde – unter anderem an den Dalai Lama. Dessen Weisheit und nie versagender Humor sind Volker Türk für die kommenden Aufgaben zu wünschen, mit der notwendigen Menschenliebe ist der neue Hochkommissar erwiesenermaßen reichlich gesegnet.

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