Das erste Opfer im Widerstand gegen den Nationalsozialismus war der Arbeiterkaplan Franz Eibel. Vier Jahre vor dem Anschluß Österreichs an Hitler-Deutschland war er am 24. Juni 1934 einem heimtückischen Bombenanschlag zum Opfer gefallen. Ein neben dem Haustor des Pfarrhofes St. Oswald in Kapfen-berg deponierter Ekrasitsprengkörper mit eingebautem Zeitmechanismus explodierte in der Nacht gerade in dem Augenblick, als Eibel vorbeikam. Eibeis Becken wurde vom Sprengstoff zerrissen, jede ärztliche Hilfe war vergebens. Daß hinter diesem tödlichen Attentat nicht die zunächst beschuldigten
Der dieser Tage zu Grabe getragene Militärbischof Alfred Kostelecky war eine bisweilen unterschätzte große Persönlichkeit der kirchlichen Zeitgeschichte.
Bischofsernennungen wurden ein beliebtes Objekt der kirchlichen Zeitgeschichtsschreibung. Das neue Buch von FURCHE-Redak-teur Heiner Boberski überliefert der Nachwelt ein Stimmungsbild.
Lehramt und Zeitgeist: Unerschöpflich kann diese Themenstellung sein, wenn wir 2000 Jahre Kirchengeschichte ins Auge fassen. Die verschiedenen Disziplinen der Theologie, wie die Dogmatik, das Kirchen-recht oder die Pastoraltheologie, hätten nicht weniges beizutragen. Von meinem Fach Kirchengeschichte ausgehend, kann nur der historischgenetische Gesichtspunkt eingebracht werden und, um nicht auszuufern, seien nur die letzten eineinhalb Jahrhunderte marginalienhaft berücksichtigt.Das Rundschreiben „Mirari vos" des Papstes Gregor XVI. vom Jahre 1832 richtig zu interpretieren, gehört zu
Historiker sind sich einig: Zum Umsturz wurde von der Kirche (den Kirchen) im Dritten Reich nicht aufgerufen. Wer aber seinen christlichen Glauben ernst nahm, der kam - auch ohne besondere oppositionelle Betätigung - unweigerlich bald in Konflikt mit dem totalitären NS-Staat und wurde von diesem dem Widerstand zugerechnet und verfolgt.
Im Sinne einer jahrelangen Gepflogenheit wurde auch für den Herbst 1938 eine zentrale Feier der Katholischen Jugend ins Auge gefaßt. Martin Stur, Hauptreferent der männlichen Jugend in der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien, ergriff die Initiative und trug die Verantwortung. Da die davor florierenden Jugendverbände schon aufgelöst waren, konnte sich Stur nur auf die erst im Aufbau befindliche Pfarrjugend stützen.Nachdem Kardinal Theodor In-nitzer die geplante Feier sowohl genehmigt wie auch zugesagt hatte, sie zu halten, wurde sie einerseits im Diözesanblatt und andererseits durch
Von den einen wird er verehrt, von den anderen gehaßt: Engelbert Dollfuß -Tyrann oder Märtyrer? Am 25. Juli 1934, vor 50 Jahren, wurde der Bundeskanzler bei einem nationalsozialistischen Putschversuch ermordet.
Für den traurig-tragischen Bürgerkrieg in den Februartagen des Jahres 1934 finden sich in der Literatur recht unterschiedliche Bezeichnungen: „Der Aufstand der österreichischen Arbeiter" lautet der Titel jener Broschüre, die Otto Bauer sehr bald nach seiner Flucht in die Tschechoslowakei schrieb und in der er die Schutzbund-Rebellion so qualifiziert wissen will.
Ein heute 60jähriger hat bereits sechs Päpste bewußt erlebt. Welch gewaltige Unterschiede verkörperten diese doch! Das mag manche betrüben, andere trösten. Jedenfalls lebt die Kirche!
Am 5. Juni 1933 Unterzeichneten der spätere Papst Pius XII. und Unterrichtsminister Kurt Schuschnigg das Konkordat. Ratifiziert wurde es allerdings erst 1934.
Keine Skurilität, wie bisher vielfach angenommen, sondern sehr ernst gemeint war 1916 ein Versuch, die „römische Frage" (Papst ohne souveränen Kirchenstaat) so zu lösen, daß ihm das Fürstentum Liechtenstein geschenkt würde. Uber dieses Ergebnis seiner jüngsten Forschungen referierte der Grazer Kirchenhistoriker Univ.-Prof. Ma-ximilian Liebmann dieser Tage im Kolleg Campo Santo Teutoni- co in Rom. Dabei zitierte er u. a. ein Schreiben des Vatikans an den Verlag Bachem aus 1916, in dem es hieß:„Der Papst ‘muß ein wirklicher Souverän sein und nicht ein solcher, dem durch die
In Nummer 12 der FURCHE wurde auf S. 4 am Ende der Glosse „Geschichte in ACUS- Sicht“ die Frage gestellt: „Schläft da jemand?“ Da die diesbezüglichen kritischen Anmerkungen Angelegenheiten der kirchlichen Zeitgeschichte betreffen, fühle ich mich bei dieser provozierenden Frage zwar nicht unmittelbar betroffen, wohl aber angesprochen. Dies deshalb, weil ich die einzige dies-bezügliche Abteilung, die es auf einer Theologischen Fakultät Österreichs gibt, als Extraordinarius leite. Diese Abteilung, die übrigens erst im Oktober vergangenen Jahres innerhalb des Institutes für
Seit Monaten steht die Forderung nach Schaffung eines Nationalkomitees der österreichischen Katholiken im Raum. Dieses Nationalkomitee, das das Zentralkomitee der deutschen Katholiken zum Vorbild hat, soll dem Bedürfnis nach besserer und schlagkräftigerer Artikulation der Katholiken des Landes Rechnung tragen. Skeptiker indessen befürchten, daß damit im Zusammenhang ein „Resolutionskatholizismus“ mit wenig Resonanz entstehen könnte. Die FURCHE veröffentlicht zu dieser Diskussion drei Beiträge aus der Steiermark.