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Institut für Formgebung

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Nach jahrelangen Bemühungen ist es nun gelungen, auf privater Basis das „Oesterreichische Institut für Formgebung“ zu gründen. Namhafte Vei treter aus Industrie und Gewerbe, Entwerfer und Architekten zählen zu den Proponenten; die Leitung hat vorläufig Architekt Doktor Schwanzer, ein unermüdlicher Verfechter der Idee der Formgebung, übernommen.

Das Institut will vor allem als Vermittler zwischen Produzenten, Konsumenten und Entwerfern wirken. Besonders wichtig ist auch die Heranbildung 'eines geschulten und fähigen Nachwuchses an „Designern“ im eigenen Land: Das Institut plant die Einrichtung von Lehrwerkstätten und Vermittlung von Arbeitsplätzen, Stipendien und Studienreisen, die Veranstaltung von Kursen und Vorträgen zur Ergänzung des Wissens von Spezialisten und die Einrichtung einer Bibliothek mit der einschlägigen Fachliteratur.

Wettbewerbe sollen zu neuen Ideen anregen und eine ständige Modellmusterschau ausgesuchter Erzeugnisse — wie sie etwa im Design Centre in London oder „Den Permanente“ in Kopenhagen bestehen — will das Gefühl für die „gute Form“ bei Produzenten und Käufern entwickeln. Ausstellungen, die das Institut veranstalten will, sollen mit den Beispielen aus anderen Ländern vertraut machen. Später ist auch an praktische Beratung für Firmen und an Konsumentenberatungen gedacht. Die Markt- und Meinungsforschung soll die Grundlagen für diese Beratungen liefern. Mit ähnlichen Stellen des Auslandes soll ein intensiver Austausch von Material und Erfahrungen eingerichtet werden, der durch gemeinsame Exkursionen gefördert werden wird. Vorträge, Publikationen und Filme werden die Oeffentlichkeit für die Probleme der Formgebung zu interessieren suchen. Eine völlig neue Idee ist die Planung einer „Modellbank“, die die Entwicklung guter Modelle finanziert.

Es wird sicherlich manchen Widerstand und manches Vorurteil zu überwinden geben. Die bloße Tatsache des Zustandekommens einer Einrichtung, welche die schöpferischen und gestalterischen Kräfte unseres Landes zum Nutzen der österreichischen Wirtschaft sammeln und entwickeln will, läßt jedoch schon auf zunehmendes Interesse und damit auf zukünftige Erfolge hoffen.

Die Redaktion der „Furche“ kann mit Genugtuung feststellen, daß diese Zeitschrift als bisher einziges Blatt in Oesterreich die Notwendigkeit einer publizistischen Behandlung der Probleme der Formgebung erkannt und eine eigene Sonderbeilage „Industrie-Form“ eingerichtet hat, deren Aktualität durch die Gründung des „Oesterreichischen Instituts für Formgebung“ überzeugend bestätigt wird.

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