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Ein Monumentalwerk

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Die Kultur der Weltstadt Rom ist jenes zentrale geschichtliche Thema, in das 6ich jeder Europäer vertiefen muß, um Klarheit über das Wesen abendländischer Gesittung und über seine persönliche Haltung zu gewinnen. Leo Brunns hat die bisher fehlende Gesamtdarstellung der Kunst der Ewigen Stadt in 17 reichen römischen Arbeitsjahren geschaffen — die Krönung eines reich gesegneten Gelehrtenlebens, das 6ich niemals an unfruchtbare Spezialisierung und methodische Sophistik verlor —, eine bewundernswerte Riesenleistung, über die 6ich der universale, altersweise Geist des Verfassers erhebt. So erscheint die Entwicklung von 26 Jahrhunderten römischen Kunstschaffens vor uns in ihrem blendenden Reichtum und ihrer majestätischen Größe im steigenden und fallenden Rhythmus der Geschichte. In Brünns' Darstellung, die alle bisherige Forschung verarbeitet und dem eigenen tiefen Erlebnis eingliedert, wird römische Kunst zu einer immer wieder vergehenden und 6tets sich erneuernden Wunderwelt, so tief und reich, so 6icher und klar, so eindringlich bunt und persönlich beseelt, daß wir d'eses zutiefst notwendige Buch als eine europäische Leistung und als den imposanten Abschluß jener deutschen Forschung bezeichnen müssen, die von Winkelmann über Jakob Burrjkhardt, Hermann Grimm und Ernst Steinmann unser gei6tige6 Bild von der Größe Roms gezeichnet hat. Wir begrüßen Brunns' Romwerk als die bedeutendste Leistung der Kunstgeschichtsschreibung der Gegenwart

Der Verlag gab diesem * imposanten Werk eine ausgezeichnete Ausstattung: dem mächtigen Textband tritt ein reicher Bilderband an die Seite, der nach des Verfassers behutsamer Auswahl das denkbar schönste Bildmaterial zu dem großen Thema in reicher Fülle darbietet; besonders sei auf die ausgezeichneten Register hingewiesen, die die Benützung des Werkes erleichtern.

E6 ist eine ernste, besinnliche Freude, sich in die Schilderungen des Verfassers zu vertiefen, der mit gleicher Meisterschaft die Antike wie das geschichtlich umdunkelte Mittelalter und die Sonnenhöhe der Renaissance Roms immer wieder mit dem großen Gange der Geschichte verknüpft und damit fesselnd und wahrhaft bildend wirkt. Von hoher Warte gesehen, werden hier nicht allein die formalen Werte, sondern wird vor allem die Seele der römischen Kun6t offenbar.

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