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Höllisches Szenario

Fortsetzungen von Kinoschlagern haben oft den Anspruch, "besser als der erste" zu sein, und sind es dann doch nicht. "Final Destination 2", das neue Machwerk von David R. Ellis, bildet da eine Ausnahme. Wie beim ersten Film ist der Zuschauer von der ersten bis zur letzten Sekunde einem Horrorszenario ausgesetzt, aus dem es kein Entrinnen gibt. Haufenweise stapeln sich die Leichen. Die Tötungsszenen sind so bizarr und abartig, dass man sich schon nach kurzer Zeit fragen muss, welchem kranken Hirn derartige Methoden entstammen, mit denen man Leute unter die Erde bringen kann. Eine Kombination aus beinahe zu realistischen Actionszenen, schauderhaften Gruselmomenten und unerwarteten Wendungen, verleihen dem Zuschauer das Gänsehaut-Gefühl, dass irgend etwas im Universum aus dem Ruder läuft.

Eines ist jedenfalls gewiss: Dieser Film ist nichts für zart Besaitete. Wenn man das Kino in halbem Schockzustand verlässt, wird man sich bemüßigt fühlen, ein paar Blicke mehr als sonst nach links und rechts zu werfen, bevor man seinen Fuß auf eine Straße setzt.

Thomas Greistorfer

FINAL DESTINATION 2

USA 2002. Regie: David Ellis. Mit Ali

Larter, A. J. Cook, Michael Landes, T. C. Carson, Jonathan Cherry. Verleih:

Warner Brothers. 90 Min.

Trickreiche Phantasie

Zweifelsohne ist das Festival "Tricky Women", das sich alle zwei Jahre in Wien speziell dem Trickfilmschaffen von Frauen widmet, ein Muss für Freunde der Filmkunst - egal ob Mann oder Frau. Keine Angst, Werke wie der altfeministische, nichtsdestoweniger unter die Haut gehende Antikriegsfilm "Pleasures of War" (Ruth Lingford) sind in der Minderzahl. Viele der Animationsfilme setzen sich spielerisch und humorvoll mit Frauenthemen auseinander, etwa "Everyone's pregnant" (Debra Solomon) mit dem Geschäft mit der Unfruchtbarkeit oder der im wahrsten Sinne des Wortes selbstgestrickte "Wooly Wolf" (Vera Neubauer), der die Geschichte vom Rotkäppchen einmal anders erzählt. So mancher Film steht überhaupt abseits jeglicher Gender-Diskussion, etwa die kalligrafische Trickfilmlyrik der Südkoreanerin Kyung Jin Kook ("49") oder die in der Trickfilmtradition Osteuropas stehende, bizarre Schachgeschichte "64 Möglichkeiten zum Zug zu kommen" von Meike Fehre.

Ob die Welt allerdings wirklich so etwas Spezielles wie ein Frauenanimationsfilmfestival braucht, bleibt als prinzipielle Frage bestehen. Michael Kraßnitzer

"Tricky Women"

Filmfestival vom 6.bis 13. März im

Wiener Votivkino. Nähere Informationen unter (01) 9904663 und www.culture2culture.at

New Yorker Utopien

Sie lebt in der Bronx und verdient ihre Brötchen in Manhattan. Als sie bei der Arbeit auf den smarten Christopher Marshall (Ralph Fiennes) trifft, ahnt dieser nicht, dass er keinen Hotelgast der Luxusherberge vor sich hat, sondern ein einfaches Zimmermädchen. Marisa (Jennifer Lopez) setzt in der Folge alles daran, für Christopher unsichtbar zu werden, während der unentwegt nach seiner verlorenen Traumfrau sucht.

"Maid in Manhattan" ist eine Boy-meets-Girl-Geschichte nach altbekanntem "Romantic Comedy"-Strickmuster: Das "Prominenter verliebt sich in Normalsterblichen"-Syndrom à la "Notting Hill" trifft auf Versteckspielchen - vergleichbar mit Xaver Schwarzenbergers "Tafelspitz". Auch Aschenputtel-Züge nach bester "Pretty Woman"-Manier sind in diesem Film zu finden. Der Unterschied ist nur, dass in Wayne Wangs Streifen ein Politiker auf ein Zimmermädchen trifft; auch fehlt der Zauber, den die Kombination Gere/Roberts damals versprühte. Leider durchwandert "Maid in Manhattan" jedes nur denkbare Klischee (Spanierin aus der Bronx, toughe, allein erziehende Mutter), verfügt auch nicht über bemerkenswerte Dialoge und benötigt für romantische Stimmung tränentreibende Balladen.

Nicole Albiez

MAID IN MANHATTAN

Manhattan Love Story

USA 2002. Regie: Wayne Wang. Mit

Jennifer Lopez, Ralph Fiennes, Natasha Richardson, Stanley Tucci. Verleih:

Columbia Tristar. 105 Min.

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