Bischofsweihe in St. Pölten
Versöhnlich im Ton, aber unnachgiebig in der Sache war die mit Spannung erwartete Predigt von Bischof Kurt Krenn zur Weihe des neuen Weihbischofs Heinrich Fasching.
Versöhnlich im Ton, aber unnachgiebig in der Sache war die mit Spannung erwartete Predigt von Bischof Kurt Krenn zur Weihe des neuen Weihbischofs Heinrich Fasching.
„Nur die Rückkehr zur Sache Christi und zur Wahrheit des Glaubens kann versöhnen”, betonte der St. Pöltener Oberhirte Kurt Krenn bei der Weihe seines Generalvikars Heinrich Fasching zum Weihbischof. Er warnte davor, sich in „kleinlichen Querelen” zu verlieren, mahnte, dem Papst „treue Gefolgschaft” zu leisten und auch den „verbindlichen Lehren und Weisungen der Kirche durch das Zweite Vaticanum”.
Krenns Aufruf zur Versöhnung, ohne auf einen der Streitpunkte einzugehen, fand der Herzogenburger Propst Maximilian Fürnsinn „ein bißchen unkonkret”, Sprecher des Solidaritätskreises „Weg der Hoffnung” zeigten sich „enttäuscht” und erneuerten ihre Forderung nach dem Rücktritt des Bischofs.
Der neue Weihbischof Heinrich Fasching erklärte, er wolle „unter Wahrung meiner Eigenverantwortlichkeit” ein guter Mitarbeiter in der Hirtensorge für die Diözese St. Pölten sein. Er bat um das Gebet der Gläubigen, damit er „in der heutigen Situation unserer Kirche ein Bischof im Geist des Konzils” sein könne. Von seinem bischöflichen
Motto her - „Propter nos homines” (Für uns Menschen) - unterstrich Bischof Fasching die zentrale Bedeutung von Menschenwürde und Menschenrechten.
Der Apostolische Nuntius Donata Squicciarini ermutigte in Anwesenheit fast aller österreichischen Bischöfe den neuen Bischof, er solle „in Verbindung” mit Bischof Krenn „Brückenbauer zu allen Menschen in der Diözese St. Pölten sein”. Der Papst wünsche, daß Fasching sein Amt so ausübe, daß die „Einheit des Geistes durch das Band des Friedens gewahrt sei”.
