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Cooke’s Mahler

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(Wiener Konzerthaus, 10. Symphonie von Gustav Mahler) Mit dreizehn Jahren Verspätung konnten Wiens Musikfreunde jetzt die Erstaufführung von Gustav Mahlers 10. Symphonie hören, von der man bisher nur das schwelgerische Adagio und — von einer einzigen Aufführung — den Satz „Purgatorio" kannte. Der englische Romantikforscher De-ryck Cooke nahm sich zwischen 1964 und 1976 der Skizzen, 72 Seiten eines Partiturentwurfs und 92 Seiten eines Particells, an. Das Ergebnis, das nun von Rudolf Barschai und dem ORF-Symphonieorchester im Wiener Konzerthaus in einer ziemlich verkrampften Gewaltleistung aufgeführt wurde, ist natürlich hörenswert, vor allem als Blick in Mahlers Werkstatt.

Man begegnet einem Klanggerüst, dem mitunter die Perspektive fehlt. Bei vielen Details spürt man, daß Mahlers Feinschliff fehlt, daß der penibel arbeitende Komponist wohl korrigiert und umgearbeitet hätte. Merkwürdig kurz und kurzatmig das „ urgato-rio", die Achse des Werkes, um die je zwei Sätze gruppiert sind, und ein großer Wurf das Finale mit Mahlers Hymnus auf seine Frau Alma. .

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