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DIE ZENTRALSPARKASSE IM GESCHÄFTSJAHR 1988

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Fusionsbilanz

Die Bilanz 1988 der Z Ist mit jener der Vorjahre nur bedingt vergleichbar. Sie berücksichtigt nämlich bereits die heuer genehmigte und In der Zwischenzeit auch vollzogene Fusion mit der Villacher Sparkasse, die rückwirkend mit 31. 12.1988 In Kraft trat. Im Gegensatz zu dieser konsolidierten Bilanz enthält die Gewinn- und Verlustrechnung ausschließlich die Ergebnisse der Z im abgelaufenen Jahr.

Bilanzsumme: +9,5 Prozent

Die Bilanzsumme der Z erhöhte sich im vergangenen Jahr um 9,5 Prozent oder 19.2 Mrd. S auf 221 Mrd. S. Ohne Berücksichtigung des VISPA-An-teils hätte sich ein Plus von 6,3 Prozent oder 12,8 Mrd. S auf 214,6 Mrd. S ergeben. Auch damit wäre das Wachstum, das Im wesentlichen vom Inlandsgeschäft getragen war, über dem gesamtösterreichischen Durchschnitt von 5,8 Prozent gelegen. Und auch ohne Beitrag der VISPA wäre die Z damit zum drittgrößten Geld-Institut avanciert.

Der Anteil der Fremdwährungsaktiva an der Bilanzsumme, der schon 1987 leicht geschrumpft war, war auch 1988 wieder rückläufig. Er verringerte sich von 24,4 Prozent auf 22,8 Prozent, da Im Auslandsgeschäft weiterhin strenge Selektionskriterien beachtet wurden.

Mittelaufbringung

Die der Z anvertrauten Primärmittel erhöhten sich im abgelaufenen Jahr um 14,8 Prozent oder 18.2 Mrd. S auf 140,8 Mrd. S. Ohne Berücksichtigung des von der VISPA eingebrachten Anteils wären sie um 10,5 Prozent oder 12,9 Mrd. S auf 135.5 Mrd. S gewachsen.

Vom gesamten Primärmittelzuwachs entfielen 8 Mrd. S oder 44 Prozent auf private Haushalte, die damit weiterhin Hauptträger der passivseitigen Expansion des Institutes waren. Der Anteil der öffentlichen Hand am Primärmittelwachstum der Z betrug 4,9 Mrd. S-oder 27 Prozent, jener der Wirtschaft 3 Mrd. S oder 16 Prozent und der der eigenen Emissionen 2,3 Mrd. S oder 13 Prozent.

Die von der Z verwalteten Spareinlagen nahmen Im abgelaufenen Jahr um 9,8 Prozent oder 7,4 Mrd. S auf 82,9 Mrd. S zu. Die Wachstumsrate war dabei mit 4,4 Prozent doppelt so hoch wie jene der gesamten österreichischen Kreditwirtschaft. Besonders in diesem Bereich wird das Bild allerdings durch die Fusionsbilanz verzerrt. Ohne Berücksichtigung der VISPA-Daten wären die Spareinlagen der Z nämlich nur um 4 Prozent oder 3 Mrd. S auf 78,5 Mrd. S angestiegen. Und selbst von diesem Zuwachs wären 2.9 Mrd. S oder mehr als 90 Prozent auf kapitalisierte Zinsen, die zu Jahresende gutgeschrieben werden, entfallen. Die Z bleibt weiterhin die mit Abstand größte Sparbank des Landes.

An der.Spareinlagenstruktur der Z hat sich nichts verändert. Während im Gesamtmarkt der Eckzinsanteil von 20.1 Prozent auf 22.4 Prozent zunahm, blieb er bei der Z mit 32,1 Prozent unverändert. Mehr als zwei Drittel aller Spargelder des Institutes, 67,9 Prozent, entfielen auf gebundene Spareinlagen, unter denen das Z-Kapitaisparen weiterhin an Bedeutung gewonnen hat. Sein Volumen vergrößerte sich um 9 Prozent oder 1,9 Mrd. Sauf 22.7 Mrd. S.

Expansives Wertpapiergeschäft

Der Wertpapierabsatz der Z. der schon 1987 um 29,2 Prozent gewachsen war, erhöhte sich 1988 um 41,9 Prozent oder 6,5 Mrd. S auf 22 Mrd. S. Vom Zuwachs entfielen rund zwei

Drittel (14.6 Mrd. S) auf institutionelle und ein Drittel (7.4 Prozent) auf private Anleger. Die Anzahl der Wertpapierkonten, die von der Z verwaltet werden, nahm 1988 um 9.500 Stück auf 124.000 zu.

Am kräftigen Wachstum des Wertpapierabsatzes Im vergangenen Jahr waren die neun von der Z gestlonier-ten Investmentfonds wesentlich beteiligt. Das Vermögen dieser neun Fonds erhöhte sich 1988 um 188 Prozent auf 4.580,5 Mio. S, womit die Z-lnvest GesmbH österreichweit Ihren Marktanteil von 2,3 Prozent auf 3,9 Prozent steigern konnte. Bis Ende Februar des laufenden Jahres nahm dieser Marktanteil auf 4,4 Prozent zu, und Anfang März 1989 brachte die Z zur Abrundung Ihrer Angebotspalette einen neuen - zehnten - Investmentfonds, den Z-Rückstellungsfonds, auf den Markt.

Die Z-eigenen Schilling-Emissionen wurden Im vergangenen Jahr von 4.225 Mio. S auf 3.239 Mio. S zurückgenommen, wobei sich das Volumen der Ausgabe von Kassenobligationen nahezu halbierte.

An Z-Antellscheinen wurden 1988 Nominale 150 Mio. 8 begeben. Damit wurde bisher Insgesamt ein Volumen von Nominale 450 Mio. S plaziert, das sich auf 22.000 Inländische Anleger verteilt und damit eine sehr breite Streuung aufweist. Der Börsenkurs der Z-Anteilscheine hat sich seit Mitte Jänner 1987 (dem Zeltpunkt der Börseneinführung) von 3.750 S auf 4.150 S erhöht. Für 1988 wird auf diese Anteilscheine eine unveränderte Dividende von 13 Prozent ausgeschüttet.

Verstärkte Kreditnachfrage

Die gesamten Ausleihungen der Zentralsparkasse erhöhten sich Im vergangenen Jahr um 10,7 Prozent oder 12,7 Mrd. S auf 131,6 Mrd. S. Ohne Berücksichtigung der Fusion mit der VISPA hätte sich ein Plus von 7,1 Prozent oder 8,5 Mrd. S auf 127.4 Mrd. S ergeben. Das Wachstum war In erster Linie von Schilling-Krediten an Inländer getragen, die um 9.9 Mrd. S auf 109,2 Mrd. S zunahmen. Kredite In fremder Währung, die im vorangegangenen Jahr um 2,5 Mrd. S auf

12.5 Mrd. S abgebaut worden waren, wurden 1988 wieder um 2.1 Mrd. S auf 14,6 Mrd. S aufgestockt.

In der Ausleihungsstruktur ergab sich 1988 eine weitere Verschiebung In Richtung Wirtschaft, deren Anteil an den gesamten Ausleihungen von 40.1 Prozent auf 42.1 Prozent zunahm. In absoluten Zahlen bedeutet dies eine Steigerung von 47.7 Mrd. S auf 55.4 Mrd. S. Auch bei den privaten Haushalten kam es 1988 zu einer Kreditbelebung. Die Ausleihungen in diesem Bereich stiegen von 10.8 Mrd. S auf

12.6 Mrd. S, womit sich ihr Anteil am gesamten Ausleihungsvolumen von 9.1 Prozent auf 9.6 Prozent erhöhte. Wohnbaüdarlehen nahmen von 18.7 Mrd. S auf 20.9 Mrd. S zu. was eine Anteilssteigerung von 15,7 Prozent auf 15,9 Prozent bedeutet. Kredite an die öffentliche Hand reduzierten sich dagegen im vergangenen Jahr v«n 25,1 Mrd. S auf 24,8 Mrd. S, ihr Anteil an den Gesamtausleihungen des Institutes gingen von 21,2 Prozent auf 18.8 Prozent zurück.

Selektives Auslandsgeschäft

Das Auslandsgeschäft der Z war auch 1988 durch eine sorgfältige Marktbeobachtung sowie durch eine selektive Beurteilung der Kreditrisken gekennzeichnet. Der Schwerpunkt der Aktivitäten betraf wieder die Unterstützung der österreichischen Exportwirtschaft.

Die Z unterhält derzeit fünf Auslandsrepräsentanzen - In Malland. London. Frankfurt, Moskau und Tokio. Noch vor dem Sommer dieses Jahres soll in Paris eine sechste eröffnet werden. Im Berichtsjahr hat sich die Z außerdem mit knapp mehr als 25 Prozent an der Deutsch-Schweizerischen Bank AG in Frankfurt beteiligt. Für heuer Ist die Gründung einer österreichisch-ungarischen Bank, der Pan-nonia-Bank, In Budapest vorgesehen, wobei die Ungarische Landessparkasse sowie die Ungarische Außenhandelsbank als Z-Partner fungieren werden. Durch die Beteiligung der Zentralsparkasse an dieser Joint-Venture Bank In Budapest soll auch den österreichischen Klein- und Mittelbetrieben der Zutritt zum ungarischen Markt erleichtert werden.

Positive Ertragsentwicklung

Die Ertragslage der Z hat sich Im vergangenen Jahr neuerlich verbessert. Das Teilbetriebsergebnis (Betriebserträge abzüglich Betriebsaufwendungen) stieg um 5,5 Prozent auf 1.342 Mio. S. Obwohl die Zinsspanne mit 2.4 Prozent gegenüber den beiden vorangegangenen Jahren keine Veränderung zeigte, erhöhte sich der Nettozinsertrag durch das größere Geschäftsvolumen um 7,2 Prozent auf 5,06 Mrd. S. Die Betriebserträge nahmen um 7,3 Prozent auf 5,78 Mrd. S zu, wogegen die Sach- und Personalaufwendungen nur ein Plus von 7.1 Prozent (auf 4.02 Mrd. S) zeigten.

Stärkung des Haftkapitais

Das Haftkapital des Institutes konnte im abgelaufenen Jahr wieder deutlich gestärkt werden. Durch die Zuführung von außen (Partizipations- und Ergänzungskapital) im Ausmaß von 765 Mio. S. durch Eigenfinanzierung im Volumen von 1.131 Mio. S sowie durch die Fusion mit der VISPA (188 Mio. S) erhöhte es sich insgesamt von 7.691 Mio. S auf 9.775 Mio. S. Die Haftkapitalquote stieg damit von 3,61 Prozent auf 4,18 Prozent und sollte Im kommenden Jahr die vom Kreditwesengesetz (KWG) für 1996 vorgesehene Marke von 4,5 Prozent erreichen.

Information der Zentralsparkasse

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