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Sparkassen-Finanzgruppe

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Der Ausbau der Finanzgruppe der Sparkassen zu einem Allfinanzkonzern, der sämtliche Anlage- und Finanzierungsprodukte, das gesamte Spektrum an Finanzdiensten und darüber hinaus auch komplementäre Serviceleistungen anbietet, schreitet weiter fort.

Bausparen

Die Bausparverträge der s Bausparkasse werden seit zwei bis drei Jahren auch durch die großen Sparkassen, Die Erste und Z, verstärkt den Kunden angeboten.

Von den 4,3 Millionen Bausparverträgen in Österreich entfallen 1,2 Millionen oder 28,3% auf die s Bausparkasse.

Die Finanzierungsleistung aller vier Bausparkassen stieg von 22,7 Mrd. S im Jahr 1989 auf 27,2 Mrd. S im Jahr 1990. Davon entfielen 7,4 Mrd. S auf die s Bausparkasse, die gegenüber dem Jahr 1989 (5,1 Mrd. S) erheblich zulegen konnte und damit in diesem Bereich einen Marktanteilsgewinn von 4,6% erzielte.

Der Marktanteil der s Bausparkasse liegt bei den Einlagen bei 28,5% und bei den Darlehen (inkl. Zwischendarlehen) bei 27% des Bausparmarktes. Die gute Marktposition dokumentiert sich auch in der im Jahr 1990 erzielten Anzahl der Neuverträge mit 230.142, die einen Anteil von 28 % am Neugeschäft aller Bausparkassen bedeutet.

Auch im 1. Quartal 1991 verlief das Neugeschäft sehr zufriedenstellend. Mit 57.930 Neuabschlüssen konnte der Marktanteil auf 30,5% verbessert werden.

Versicherung

Die s Versicherung, die zu 75% im Eigentum der Sparkassen und der Girozentrale steht, konnte 1990 die erfolgreiche Geschäftsentwicklung fortsetzen. Besonders in der Sparte Unfallversicherung wurde mit einem Prämienplus von über 140% ein gewaltiger Aufschwung verzeichnet. Die s Versicherung lag auch 1990 im Neugeschäft wieder unter den Top-Ten aller Lebensversicherer Österreichs und konnte auf den 4. Platz (nach Versicherungssumme) vorstoßen.

I m Sparkassenversicherungsbereich kam es durch den Erwerb von 25% der Aktien der Donau Versicherung durch die Girozentrale zu einem weiteren Ausbau des Allfinanzbereiches.

Der Vertrieb der neuen Produkfgrup-pe ”Haushalt- und Eigenheimversicherung” (s Wohnpaket) im Sparkassensektor wird von der s Versicherung übernommen.

Der Lebensversicherungs-Bestand der Union Versicherungs-AG - eine 100%ig der Zentralsparkasse angehörende Versicherungsgesellschaft - beträgt Ende des Berichtsjahres 170.000 Verträge mit einer Jahresprämie von rund 750 Mio. S und einer Vertragssumme von insgesamt 17 Mrd. S. Die Union belegte 1990 unter 37 in Österreich tätigen Lebensversicherungsunternehmen den 9. Rang.

Pensionskassen

Die Zentralsparkasse hat gemeinsam mit der Wiener Städtischen eine Pensionskassen AG gegründet. Die Erste österreichische Spar-Casse - Bank rief gemeinsam mit Versicherungen eine Pensionskasse ins Leben, die anteilig zu je 50% von Banken und Versicherungen getragen wird. An dieser Pensionskassen AG sind das Institut selbst, sechs Landes-Hypo-thekenbanken und vier weitere Banken beteiligt.

Die S-Pensionskassen AG befindet sich zu 1 Ö% im Eigentum der s Versicherung. Je 5% entfallen auf die Landeshauptstadt-Sparkassen in Salzburg, Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten. 5% wurden von der Spar-invest übernommen, die Girozentrale hält derzeit 65% der Anteile.

Wertpapiere

Investmentfonds

Leasing

Von den rund 600.000 Wertpapierdepots der österreichischen Kreditwirtschaft entfällt ein Drittel auf die Finanzgruppe der Sparkassen.

Die Stellung der Finanzgruppe der Sparkassen auf dem Investmentfondsmarkt ist nachhaltig gut. Mit einem Marktanteil von 37,7% liegen die fünf Kapitalanlagegesellschaften des Sektors an erster Stelle. Die Sparinvest-Kapitalanlage GmbH allein hat einen Anteil von 22,3% am Fondsvolumen.

Die Sparkassen Immobilien Anlagen AG hat 1990 1 Milliarde Schilling an Kapital von Anlegern in Immobilien veranlagt.

Das Leasinggeschäft gewann 1990 weiter an Terrain. Zwei Drittel der Sparkassen haben gemeinsam mit der Immorent GmbH eigene, ortsnahe Leasinggesellschaften gegründet.

Die Immorent betreut ein Leasingvolumen von rund 15,5 Mrd. S, das bedeutet einen Marktanteil von 17%.

Finanzinnovationen

Bei den Finanzinnovationen handelt es sich mit einer Vervierfachung der Wertumsätze auf rund 2 Billionen, sowohl bei den Käufen als auch bei den Verkäufen 1990, innerhalb von drei Jahren um die dynamischste Geschäftssparte der Kreditwirtschaft. Futures und Forward Rate Agreements, mit Abstand gefolgt von den Devisentermingeschäften, liegen bei den Transaktionen an der Spitze. Im Mittelfeld der Wertumsätze befinden sich die Zins- und Währungsswaps.

Der Sparkassensektor, der in diesem Fall von der Girozentrale und den beiden großen Sparkassen repräsentiert wird, hat auf dem Markt der Finanzinnovationen einen Anteil von 28%.

Laufende Neugründungen von Spe-zialgesellschaften bereichern den Allfinanzmarkt des Sparkassensektors.

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