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Steuersch wierigkeiten
Österreichs Spitzenpolitiker sind sich wieder einmal uneinig, Hannes Androsch und Bruno Kreisky steuern den Regierungskarren (mittels Besteuern) nicht zum ersten Mal in verschiedene Richtungen. An sich nichts Neues.
Neu sind nur die Rollen, die die beiden diesmal übernommen haben: Kreisky, bisher der Besonnene, Staatsmännische, will auf einmal ausscheren und die sogenannte Quellensteuer (sprich: Steuer au/ Sparguthaben) einführen. Androsch, bisher der Unpopuläre, verleugnet die sprichwörtliche Raffgier eines Finanzministers und spricht davon, daß Wahlversprechen eingehalten werden müssen.
Es ist möglich, daß Bruno Kreisky vor lauter A ußenpolilik das Gefühl dafür verloren hat, was die Leute hierzulande bewegt. Kaum dürfte die Taktik dahinterstehen. Androsch als möglichen Kreisky-Nachfolger aufzubauen und dem
Volk schmackhafter zu machen. Doch wie gelänge das besser als dadurch, daß sich Androsch in einer Steuerfrage großzügiger gibt als Bruno Superstar?
Daß Herrn und Frau Österreicher wieder ordentlich ins Portemonnaie gelangt werden wird, steht ohnehin fest. Ob durch eine Quellensteuer, eine Energiesteuer (sprich: Zwentendorf-Steuer), Mehrwertsteuererhöhungen, Tarifanpassungen und dergleichen mehr, ist eine Detailfrage.
Die Strategie, die das Regierungsteam dabei verfolgt, ist vermutlich so all wie die Menschheit selbst: Zunächst wird ein ungeheures Paket von Vorschlägen präsentiert, mit denen die Bürger zur Kasse gebeten werden sollen, um dann auf das meiste davon wieder zu verzichten. Auf daß alle erleichtert ausrufen: O du großzügige österreichische Bundesregierung!
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