Die Russland-Versteher

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Gedanken zu Dankl und Schüssel.

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Gedanken zu Dankl und Schüssel.

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Kay-Michael Dankl ist ein Phänomen. Sympathisch (was man nicht von jedem Politiker behaupten kann), rhetorisch gewandt (was man von noch weniger Politikern behaupten kann), als Vater mit umgeschnalltem Baby ein Role-Model (was man von keinem zweiten Politiker behaupten kann) – und vor allem glaubwürdig. Man kauft ihm ab, dass ihm leistbares Wohnen wichtig ist – und er das nicht nur wie die meisten anderen Politiker kurz vor der Wahl behauptet.

Warum er dafür unbedingt den Kommunismus braucht, dessen realexistierende Erfolgsbilanz in Osteuropa wie auch in Venezuela eher überschaubar ist, konnte Dankl bislang zwar nicht erklären. Aber wenn das Konzept der ideologischen Abspaltung auch an der Mur funktioniert (wo man sogar ein Ja zum EU-Austritt für mehr Sozialarbeit schluckt), warum nicht auch an der Salzach?

Nur am Inn sieht das einer kritisch: „Die Marke [KPÖ] ist toxisch“, meinte Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel beim Wahlkampfauftakt in Innsbruck – und empfahl dem „netten jungen Mann“ in Salzburg, sie „blitzartig aufzugeben“. Das hat etwas für sich. Akteure mit unklarem Verhältnis zu Russland kann sich Europa nicht leisten: weder solche mit Gas im Gepäck noch solche mit Giebelkreuz oder Hammer und Sichel.

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